Oktober 2018
Tag 203 | 01.10.2018
Es hilft ja nix, der Hinterwagen muß auch noch angeschliffen werden. Abschleifen habe ich mir schon abgeschminkt. Das Auto
besteht hinten nur aus Sicken, Näpfen, Haken und Lakeikrampen. Wenn man das alles blankschleifen will hat man lustige vier
Wochen vor sich. Aber auch das Anschleifen zieht sich. Trocken tut sich nicht so richtig was, außer man fängt mit vierziger
Papier an, aber wer will die Schleifriefen wieder beseitigen? Ich nehme also 240er Naßschleifpapier und wenig Wasser, damit
mir die blanken Stellen nicht sofort wieder rosten. Wasch mich, aber mach mich nicht naß. Ist zwar doof, aber die Zeiten mit
5% Luftfeuchtigkeit und 35° im Schatten sind ja wie gesagt vorbei. Ich habe solange geschliffen, bis mir die Schultern zu
doll wehtaten um fortzufahren, dann war Feierabend.
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Tag 204 | 03.10.2018
Gestern habe ich meine Schultermuskulatur regeneriert. Heute ist ja Tag der deutschen Einheit, was könnte man da
sinnvolleres machen als Lack anzuschleifen? Zum ADAC-Oldtimertreffen fahren wäre nur eine Idee...
Aber es soll ja auch noch
mal fertig werden, also frisch ans Werk! Ich schliff und schliff und war dann auch irgendwann mal durch. Ab der Querleiste,
in der die Federn der Rücksitzbank eingehängt werden, nach unten habe ich aber doch alles mit der Drahtbürste blankgeputzt,
das ging noch schneller als anschleifen und der Lack war wirklich schrecklich. Als ich einen letzten prüfenden Blick auf die
Riegel der Sitzbank (ein Konstrukt aus Winkeln, Haken, Federn und Ösen) warf, bei denen ich mich schon damit abgefunden
hatte daß sie eine vierte Lackschicht bekommen, fiel mir ein Seegerring auf. Kann man die Halter doch zerlegen? Und viel
wichtiger: Warum habe ich nicht irgendwo anders hingeguckt? Seufz
. Also die Halterungen auch noch zerlegt und alle vier
Halterungen mit verschiedenen Drahtbürsten blankgeputzt. Hat pro Halter eine Stunde gedauert. Die beweglichen Teile habe ich
erstmal in einen Eimer mit Bremsflüssigkeit geschmissen, hoffentlich ist die so schädlich für Lack, wie man ihr nachsagt.
Danach erstmal den Wagen augeräumt und -gesaugt. Und mit frischem Wasser und einem frischen Tuch nochmals abgewischt. Dabei
fiel mir eine Stelle auf, die aussah wie ein zugespachteltes Schraubloch. Aber die hatte ich doch alle geöffnet? Kann ich
welche übersehen haben, bei all der Schleif- und Lackierarbeit von unten? Kann ich. Sechs Schraubpunkte werden nämlich von
Hutprofilen verdeckt... Also die Löcher auch noch geschwind aufgebohrt und nachgeschnitten. Damit bin ich nun bei 24 M8-
Schraubpunkten im Kofferraum hinten. Die 24 Punkte in den Rückenlehnen der Rücksitze dazugerechnet endet man bei
beachtlichen 48 M-8-Gewinden. Na gut, das Funkgerät und seine Peripherie sind schon recht stattlich, da darf es auch eine
Schraube mehr sein. Aber 48? Ich frage die Experten im
MFF(ext)
und siehe: Alle werden nicht benutzt, da waren wohl ein paar als
Reserve oder für zukünftig zu beschaffende Rüstsätze geplant. Obwohl der Rüstsatz Militärgeistlicher schon ein beeindruckend
großes Gerüst ist. Naja, muß ja neben einem Klapptisch und -stuhl unter anderem auch eine Reiseschreibmaschine, einen
Registraturschrank, einen Koffer und ein Behältnis, Kultgeräte evangelisch bzw. römisch-katholisch aufnehmen. Kein Scherz,
gab es wirklich. Ich glaube, den will ich haben
.
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Tag 205 | 05.10.2018
Heute wird der Innenraum grundiert. Das wird, weil ich es ja immer nicht abwarten kann und ergebnisse sehen will, ob des
schon aufgesetzten Häuschens ein wenig abklebearbeit benötigen. Ich habe Malervlies gekauft und werde damit die Bodengruppe
abkleben, hoffentlich ist das dicht genug. Vorher schleife ich den Lacknebel auf den Schwellern, der vom Lackieren
des Unterbodens stammt, an. Dann wieder alles mit Silikonentferner abreiben und die Grundierung aufspritzen. Mit ein wenig
turnen um in alle Ecken zu kommen ist das nach etwa 2 Stunden fertig. Morgen dichte ich noch etwas ab und hoffe, der
bestellte Lack ist dann da. Mit einem halben Liter Olivgrün komme ich sonst nicht weit. Die Bremsflüssigkeit wirkt, der Lack
auf den Kleinteilen schrumpelt schon.
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Tag 206 | 06.10.2018
Immer noch kein Lack da. Jetzt bleibt nur noch abdichten, wenn dann kein Lack eintrifft ist erstmal Baustop. Also schnappe
ich mir die Pistole und dichte alles was original abgedichtet war ab. Und noch ein bischen was Extra, beispielsweise die
Bereiche im Kofferraum hinten, in denen im Falle eines Falles Wasser stehen bleiben könnte. Und im Handschuhfach vorne
unten. Das ging mir schon damals auf den Keks, daß da immer kleine Sachen in die Ritze rutschen oder gleich durch diese eine
Sicke auf den Boden fallen. Und da wo ich geschweißt habe kommt auch ein wenig Dichtmasse hin. Der Sicherheit wegen, falls
doch noch ein Löchlein in der Stoßnaht übersehen wurde, und auch um die Schleifspuren ein wenig zu übertünchen. Auf spachteln hatte ich
nicht so die Lust. Als das fertig war, kam wie bestellt die Post und brachte den Lack. Also kann ich heute noch lackieren,
denn die Dichtmasse kann nass in nass überlackiert werden. Angefangen habe ich mit dem Armaturenbrett. Durch die Enge ist es
gar nicht so einfach da überall Lack hinzukriegen. Dann der Hinterwagen. Da habe ich vorweg alle Halter und Haken mit viel
Vorsicht auslackiert. Die Fanghaken für die Rückenlehnen habe ich sogar abgeklebt, damit ich schön reinnebeln konnte.
Ansonsten zaubert man sich Läufer rein, ehe man gucken kann. Dann alles Decklackiert. Und zum Schluß die Längsträger. Das
Wetter war gut (>20°, Sonne), also trocknete der Lack mit dem kurzen Härter sehr schnell. Von der Oberfläche ist es
natürlich wie eine Garagenlackierung (ist es ja auch, ha, ha.), aber der matte Lack verzeiht sehr viele Unregelmäßigkeiten.
Mit glänzendem Lack hätte man es nochmal machen können. Dann habe ich das Malervlies und das Abklebeband abgezogen. Da
befürchtete ich daß das Band vom Lack angelöst würde und mit der Gummidichtung eine häßliche, nicht mehr zu bereinigende
Verbindung eingeht, wenn es zu lange drauf bleibt. War aber alles in Ordnung. Nach dem Mittagessen wollte ich eigentlich
aufräumen, aber dafür reichte die Lust nicht. Stattdessen habe ich lieber die Lenksäule eingebaut. Um das Lenkrohr
einzubauen muß ja die Vorderachse raus und irgendwann muß man es ja doch machen. Außerdem will ich endlich ein Lenkrad haben
um rangieren zu können. Ich schimpfe ja immer, wenn ich Mechanikerarbeit machen muß, das war diesmal nicht anders. Ich
erspare euch die Details. Hat über drei trostlose Stunden gedauert. Aber jetzt, wo das Lenkrad drin ist, freue ich mich
zumindest über das Ergebnis. Sieht geil aus
. Nachtrag: Man kann auch einfach den Stützring vom Deformationselement
abhebeln, dann geht das Lenkrohr von vorne rein. Leben heißt lernen...
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Tag 207 | 07.10.2018
Heute war so ein richtig fauler Sonntag. Anstatt endlich mal damit anzufangen außen alles fertigzumachen, habe ich lieber im
Innenraum rumgefummelt. Naja, das muß ja sowieso irgendwann gemacht werden. Warum also nicht heute? Für die Stulpe vom
Handbremshebel habe ich einen Niederhalter gebaut, weil es mich schon die ganze Zeit nervt, das die Stulpe hinten abhebt
wenn man die Handbremse löst. Also drei M4-Stehbolzen auf ein Stück Blech geschweißt und das dann mit Klebt und Dicht auf
dem Tunnel aufgeklebt. Während das trocknete, aus einem Rest Edelstahl eine Spange mit drei Löchern angefertigt. Mit der
Spange kann man jetzt die Stulpe hinten fixieren. Es braucht noch ein wenig Feinabstimmung, aber funktioniert. Dann aus
einem Rest vom Rippengummi der Fußmatten eine Auslage für das Handschuhfach zugeschnitten und die Polsterleisten montiert.
Die Sitze der Klappen und die Kante vom Handschuhfach habe ich mit mattschwarzem Spray eingefärbt. Beim Handschuhfach
bemerkt man die etwas krumme Kante dann nicht mehr und die Farbe hinter den Klappen betont nachher die Spalte, das mag ich.
Außerdem habe ich den Trennschalter und den Ladeanschluß eingebaut. Die Kabel des Ladeanschlusses mußten etwas gekürzt
werden, damit man nicht so ein Kabelgewirre unter der Rücksitzbank hat. Und die... ja, wie nennt man das? Trittschutz würde
ich sagen. Also die beiden Plastiklappen im Fußraum vorn. Die habe ich auch angeschraubt. Seltsamerweise war von den acht
Löchern nur eines über. Unten kann ich das nachvollziehen, da mußte ja reichlich neues Blech rein. Aber oben? Vielleicht mit
zugeschweißt, weil ich gerade so schön in Schwung war. Oder gar nicht festgeschraubt, weil keine passende Bohrmaschine zur
Hand war? Klingt auch plausibel. Also noch mal auf den Fotos vom Zerlegen nachgeschaut und richtig, da waren oben keine
Schrauben drin. Tsk, tsk. Warum da keine Löcher drin waren, weiß ich sowieso nicht, sind die Trittschütze doch eigentlich
Serienausstattung. Außerdem war meine Geduld mal wieder erschöpft und ich konnte es mir nicht verkneifen die Kiste im
Kofferraum hinten einzubauen, obwohl der Lack erst 24 Stunden alt ist. Eigentlich zu früh, ich hasse das auch, aber es ist
einfach in mir angelegt. Und es gibt schlimmeres als Ungeduld. Damit ist die Innenausstattung schon so gut wie fertig,
es gibt Autos bei denen das deutlich länger dauert. Insgeheim sind die Jaguar-, Mercedes- und Rollsfahrer und wie diese
Kuhschrottplätze noch so heißen sicher neidisch auf uns Kübelfahrer
. Und die Bremsflüssigkeit hat ihre Aufgabe schon fast erledigt. Alle Teile sind schon so gut wie entlackt, nur an den
Federn hält sich noch ein hartnäckiger Rest Grundierung. Aber der bekommt auch schon Runzeln. Man muß nur warten können...
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Tag 208 | 08.10.2018
Da es mich zunehmend mehr umtreibt, ob ich die Wellen aus dem Schweller je wieder rauskriege, habe ich mal einen Versuch
gestartet sie zu beseitigen. Also Welldraht auf die gesamte Länge gepunktet und mal mit dem Zughammer probiert. Das
funktioniert. Es wird etwas dauern, es alles glatt zu bekommen, aber ich muß den Schweller auf jeden Fall nicht nochmals
aufschneiden. Puh! Aber jetzt wird es zunächst Zeit die ekligste Stelle in Angriff zu nehmen, den Kofferraum. Da ist alles
Mus und Grus, ich habe das damals nicht soo schön gemacht. Zwar habe ich ja schon eine neue Wanne samt Tankauflage, aber das
ist ja was für später. Bis es soweit ist, kann ich das aber nicht so lassen. Zumindest braucht es einheitlichen Lack. Also hat
das Abschleifen begonnen. Mal sehen, wie weit man da gehen muß. Vorne ist auf jeden Fall alles mit 1K-mattschwarz aus der
Büchse vollgeschmiert, das muß alles ab, sonst gibt es auf jeden Fall Probleme mit der Haftung.
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Tag 209 | 09.10.2018
Einen Versuch habe ich gestartet, ob ich den Schloßträger unter Umständen behutsam reinigen kann. Dann hätte ich nicht nur
ein bischen Originallack bewahrt, sondern auch die Verorgungsnummer. Aber teilweise ist auch hier mattschwarz drauf, welches
ich mittels eines Nitrolappens zu entfernen versuche. Leider löst sich das mattschwarz und das weiß der Versorgungsnummer aber
gleichzeitig auf, also gibt es hier nichts mehr zu retten
. Ansonsten habe ich heute bis auf vordere Wanne, Schloßträger und
Frontblech alles angeschliffen. Und das linke Radhaus hat ein bischen Spachtel bekommen um die Falten etwas zu kaschieren. Die
kommen auch frühestens dran, wenn die Front erneuert werden sollte.
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Tag 210 | 10.10.2018
Nach den anstrengenden Schleiforgien - jeweils bis halb zwölf - der letzten beiden Tage habe ich heue irgendwie keine Lust
auf mehr. Deshalb baue ich erstmal einen neuen Kontaktring in den Lenkstock ein. Das Lenkrad hat höhenspiel und der Ring ist
zunächst der Versuch, das billig in den Griff zu bekommen. Hat natürlich nicht geklappt, die Schalen um das Lager sind auch
hin. Also doch noch weitere siebzig Steine für ein neues Lager, denn die Halbschalen gibt es nicht solo. Dann fallen mir die
Halter für den Spaten in die Hände, die könnte man auch anschrauben. Allerdings fällt mir erst jetzt die abgerissene Schraube
links auf. Die mußte ich mit der Zange von hinten rausdrehen. Glücklicherweise hält sich der abgeplatzte Lack in engen
Grenzen, das wird nachher alles vom Halter abgedeckt. Da ich aber eh' keine passenden Senkkopfschrauben habe, wandern die
Halter in die Kiste zurück. Naja. Aber schwarze Rosetten für die Fußraumabdeckungen habe ich mir besorgt. Deshalb flugs die
Schrauben mit Ätzprimer und schwarz seidenmatt lackiert und alles montiert. Und die Stützen für die Rückenlehnen sind auch
drin. Die habe ich einfach mit Schleifvlies ein wenig aufpoliert und angeschraubt. Sieht aus wie Neu. Danach hat mich aber
doch noch der Schleifdrang gepackt, schließlich will ich am Wochenende lackieren, es ist leider noch viel zu tun. Es muß auch
noch ein Stück Blech in die vordere linke Ecke rein, das hatte ich damals einfach weggelassen. Da das aber alles Teile sind,
die später mal erneuert werden sollen, habe ich das wirklich nicht schön gemacht. Ich bin nicht stolz drauf und werde auch
keine Beweisbilder liefern. Rest macht die Dichtmasse... Und außerdem habe ich weiter die schwarze Farbe aus dem Kofferraum
gebürstet, die ist zäh, ätzend! Dann konnte ich nicht mehr, und habe noch ein bischen im Auto gesessen und vor mich hin
sinniert. Dabei fiel mir noch eine Stelle ein, an der ich endlich mal ein paar von den gelbverzinkten Zylinderkopfschrauben
unterbringen kann. Also habe ich noch die Verschlüsse der Frontscheibe aus dem Keller geholt und angebaut. Die muß ich
natürlich nochmal abbauen, aber bis dahin erfreuen sie mein Auge.
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Tag 211 | 11.10.2018
"Nur mal eben die Löcher zuschweißen." So fangen lange Abende an. Die linke Armaturenblende ist mit diversen zusätzlichen
Löchern verunstaltet. Ein Sicherheitsfanatiker hat einst eine Zweikreis- Bremskontrolleuchte nachgerüstet. Dafür hat sich
Dr. Sicher ausgerechnet das Loch des Scheibenwischerschalters ausgesucht und für den Wischerschalter ein neues Loch rechts
daneben gebohrt. Was das soll, erschließt sich wohl keinem. Außerdem begreife ich auch den Sinn der Kontrolleuchte nicht so
recht. Wenn sie serienmäßig installiert ist, lasse ich sie natürlich da wo sie ist, aber nachrüsten? Dann hat man eine
Leuchte, die einem auf dem Weg in den Graben anzeigt, daß man von der Straße fliegt, weil ein Bremskreis ausgefallen ist. Sehr
sinnig
. Die kommt weg. Ich rekonstruiere die Positionen der Schalter anhand der TDv und schnippele mir drei Bleche aus. Die
schweiße ich ein. Das habe ich sehr vorsichtig gemacht, trotzdem dachte ich erst, ich könne das Blech direkt in die
Schrottonne werfen, so sehr hatte sich das verzogen. Das glätten hat sehr lange gedauert, deshalb war das alles für heute.
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Tag 212 | 12.10.2018
Die Armaturenblende hat ihr Wischerschalterloch an originaler Stelle wieder. Sogar den kleinen Buckel, der den Schalter
am verdrehen hindert, habe ich rekonstruiert. Anschließend ein wenig Zinnersatzspachtel aufgezogen und die Blenden dann
grundiert. So können sie zusammen mit dem Kofferraum lackiert werden. Der Rest des Abends war dann wieder für das
Schleifen reserviert. Nach nur etwa 18 Stunden (an den drei Tagen) ist das jetzt fertig. Neu bauen wäre schneller
gegangen, könnte man meinen... Damit man sich zwischendurch mal vernünftig setzen kann, habe ich die Aufnahmen für die
Rückenlehnen wieder zusammengebaut. Die Bremsflü hat ihr Werk vollbracht, die sind wieder blitzblank. Weil das so schön
funktioniert hat, sind die Türscharniere auch gleich in den Bottich gewandert. Da alle Teile der Halterungen verzinkt
sind, werde ich sie auch nicht wieder mit Farbe beschmieren. Dann wurde die linke Rückenlehne eingebaut. Temporär, sie
muß ja auch noch lackiert werden. Aber jetzt kann man sich zum Ausruhen zwischendurch schön auf die Rücksitzbank
pflanzen.
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Tag 213 | 13.10.2018
Ähh, ein bischen was habe ich doch noch vergessen abzuschleifen. Das habe ich heute morgen schnell erledigt und dann
den Kofferraum ausgefegt und -gesaugt. Dann abkleben und mit Silikonentferner abwischen. Und dann grundiert. Das geht
ob der Enge nicht sehr gut. Außerdem hat die Pistole gezickt, ich habe lange Zeit nicht kapiert, daß es an der
verstopften Entlüftungsöffnung im Lackbecher lag. Ein klassischer Anfängerfehler
. Trotzdem bin ich fertig geworden.
Eigentlich wollte ich noch abdichten, aber trotz der Hitze (25°!) hat die Grundierung nach drei Stunden die Nagelprobe
nicht bestanden. Da übe ich mich lieber in Geduld. Ist zwar nicht meine Stärke, aber wenn ich nochmal von vorne
anfangen muß, weil die Dichtmasse sich nicht mit der frischen Grundierung verträgt, stürze ich mich ins nächstbeste
Küchenmesser.
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Tag 214 | 14.10.2018
Heute ist die Grundierung trocken genug zum Abdichten. Das mache ich. Anschließend wird lackiert. Nachmittags war ich
dann träge und habe eigentlich nur noch gespielt. Beispielsweise die Armaturenbrettblenden eingebaut, obwohl der Lack
längst nicht trocken genug war. Aber das hatten wir ja schon, damit bringe ich den kleinen, quengelnden Jungen in mir
zum Schweigen. Denn der will Ergebnisse sehen. Und die hat er bekommen, das Armaturenbrett sieht supi aus mit geputztem
Tacho und Befestigungsschrauben im allgemein vorherrschenden Design. Siehe rechts. Abschließend wollte ich noch den
Verbandkasten anbauen, mußte aber feststellen, daß das offensichtlich nicht der richtige Halter ist. Ahh, stimmt ja:
Der passte noch nie. Zum Glück kann ich einen von einem Mitstreiter aus dem MFF bekommen.
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Tag 215 | 16.10.2018
Heute war der Tag, an dem ich endlich mal die Teile vom Motorenbauer abgeholt habe. Zusammen mit einer Rechnung über
1650 Euro
. Aber es ist alles sehr schön geworden. Beim Motorenbauer kommt halt eins zum Anderen, das läppert sich. Was
habe ich machen lassen? Kurbelwelle richten und schleifen, Nockenwellenrad reinigen, Nockenwelle polieren.
Ventilführungen erneuern, Ventilsitze nachfräsen, Ventile einschleifen, Pleuel winkeln und ausbuchsen Schwungscheibe
planieren und mit der Kurbelwelle gemeinsam wuchten. Und noch ein paar Kleinigkeiten. Da kommt was an Arbeit zusammen.
Tag 216 | 18.10.2018
Da ich ja eigentlich an Wochenende den Motorraum auslackieren wollte, ist es vielleicht mal Zeit den Dichtgummiflansch
am Motorraum zu reparieren. Zuerst habe ich aber die Motorklappe eingepasst, nicht daß man aus der Richtung noch eine
Überraschung erlebt. Aber da passt alles. Die Konsole für die Verriegelung habe ich nun auch geradegebogen. Das war
kein Ding, zweimal mit dem Hammer gegengeschlagen und sie rutschte von alleine in ihre ursprüngliche Position. Um den
Prozeß abzukürzen habe ich nur das weggerostete Oberteil des Flansches abgetrennt und einen Blechwinkel auf das alte
Blech gepunktet. Jetzt ist es an der Stelle zwar dreilagig, aber das wird schon funktionieren. Ich habe das Teerzeugs
von Technolith in den Flansch gepinselt und anschließend wird sowieso noch abgedichtet, das sollte halten. Im
Kofferraum vorn habe ich den Scheibenwasserbehälter und das Schloß eingebaut. Ist zwar eigentlich noch nicht nötig,
aber ich werde mich jetzt öfter für die geleistete Drecksarbeit mit etwas fürs Auge belohnen.
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Tag 217 | 19.10.2018
Ich habe nachgedacht, wie ich das mit der Scheibenwaschanlage in Zukunft handhaben will. Eigentlich hat der Kübel ja
wie der Käfer eine pneumatische Waschanlage. Wenn alle Komponenten funktionieren, ist das auch eine zuverlässige
Geschichte. Da ich aber sowieso schon eine elektrische Pumpe installiert hatte und die Qualität der Wischerschalter
(die sind der Pferdefuß an der ganzen Anlage) auch zu wünschen übig läßt, werde ich wieder eine elektrische Pumpe
einbauen. Nur so wie vorher, nämlich eine Pumpe mit fliegenden Leitungen an der erstbesten Stelle die sich anbietet
einzuhaken, kommt es nicht mehr in Frage. Also habe ich eine Konsole für die Pumpe gebaut, die aussieht als wäre sie
schon immer Teil des Autos gewesen. Entkoppelt wird die Pumpe mittels kleiner Kabeldurchführungstüllen, die genau in
die Löcher des Pumpenhalters passen. Nun muß das ganze bloß noch in denKofferraum. Dazu braucht es erst einmal eine
passende Stelle. Deshalb baue ich vorne in der Wanne alles an Bordausstattung ein, damit später die Pumpe nicht an
einer Stelle sitzt, die noch gebraucht wird. Da bleibt nur vorne links ein kleiner Fleck hinter der
Dekontiminationsausstattung über. Da ist die Pumpe auch sehr gut versteckt, perfekt
! Leider mußte ich jetzt mit der
Drahtbürste den frischen Lack abbürsten, damit ich die Konsole anpunkten konnte. Aber mit dem Punktschweißgerät hält
sich die Wärmeeinbringung in Grenzen, also halb so schlimm. Anschließend wurden noch die Löcher der diversen Antennen
hinten links verschlossen. Ich habe dem Antennenfuß ja lebewohl gesagt, schweren Herzens, aber der kleine innere
Originalspinner hat wieder gewonnen. Den Rest des Abends habe ich dann zunehmend entnervter damit zugebracht den Verzug
wieder aus dem Blech zu bekommen. Zuletzt half nur noch auspunkten mit dem Autogenbrenner, der Rest wird gespachtelt.
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Tag 218 | 20.10.2018
Als erstes wurden zwei Löcher in der Motorklappe zugeschweißt, die über waren. Dann habe ich Einnietmuttern in die
Klappe gesetzt und das Y-Kennzeichen gebohrt und angeschraubt. Das sieht supi aus. Im Motorraum sind jewils 2
Stehbolzen von den Wasserblechen hinter den Luftschlitzen abgerissen, die habe ich erneuert. Damit ich mir bei der
Außenlackierung nicht den gesamten Motorraum wieder versaue, habe ich auch die Luftschlitze rechts und links komplett
von außen entlackt. Außerdem ist die Post dagewesen und hat mir einen Verbandkastenhalter gebracht. Der ist diverse
Male übergemalt, aber ich versuche mein Glück mit Ätzprimer. Vielleicht muß ich mal ein Teil nicht bis aufs Blech mit
der Drahtbürste abputzen. Und vorsichtshalber schleife ich nochmal im Bereich der rechten Tarnleuchte. Nicht das da
doch was drunter auf mich lauert. Tut es aber, das Heckblech ist durch. Seufz
. Also wieder aufschneiden. Dahinter ist
die Quertraverse aber so angerostet, daß ich gleich alles wegschneide und neu baue. Das ist mir mittlerweile ja ein
vertrautes Ende. Das hat mich dann auch den Rest des Tages beschäftigt. Abschließend habe ich mich noch gezwungen mit
Winkelschleifer und Zopfbürste eine Rundreise durch den Motorraum zu machen. Am Boden sind überall Rostflecken, links
mehr als rechts, die kann man so nicht überlackieren.
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Tag 219 | 21.10.2018
Obwohl ich sagenhaft schlecht geschlafen habe, weil mir von dem Geturne gestern alles weh tat, bin ich erstaunlich
frisch. Jetzt muß nur noch der gesamte Motorraum angeschliffen werden... Dieses Wochenende noch irgendwas in Sachen
Lack zu beschicken, habe ich mir schon abgeschminkt. Es wollen auch noch Kabelhalter gebaut und angebracht werden, die
Alten sind zusammen mit dem verrosteten Teil der Quertraverse gestorben. Also schneide ich 2 Stück zu und punkte sie
ein. Links war zwar gar keiner, glaube ich, aber haben ist besser als brauchen. Dann montiere ich probeweise die
Tarnleuchten. Ob die passen, will ich nicht erst nach der Lackierung feststellen. Sie passen zwar, aber während ich mit
ihnen rumfummele, merke ich daß die letzt alte Leuchte nun auch noch den Geist aufgegeben hat. Der Masseanschluß ist
schrott, die muß also auch noch neu. Was das wieder kostet. Egal, es will noch geschliffen werden, ich freu mich drauf.
Allerdings geht das mit dem roten Schleifvlies doch besser als erwartet. Natürlich läuft wieder nichts ohne diverse
Drahtbürsten um den Rost aus den Ecken zu kratzen. Und das alles in unnatürlich gekrümmten Affenhaltungen, es ist
würdelos
. Nachdem ich mir zum dritten Mal die Hand an einer der Kabellaschen rechts der Öffnung des Motorraums
aufgerissen habe, beschließe ich die angerosteten Dinger nun auch noch abzubohren und neu zu machen. Zwei Streifen
Blech anzupunkten kann ja nicht so lange dauern. Aber leider brennt sich der Punkter an beiden Laschen durch und ich
kann wieder einmal Schutzgasschweißen und abschleifen. Zuletzt verabschiedet sich auch noch die Fahne für den
Masseanschluß links. Aber ich bin das Geschweiße leid und ersetze die Lasche einfach durch eine Einnietmutter. Da kann
man dann eine Massefahne anschrauben und tschüß. Original ist das nicht, dann zeigt mich doch an. Da ich noch einige
Kleinteile mitlackieren will, prüfe ich mal, was der Ätzprimer mit dem Verbandkastenhalter angestellt hat. Ja, das war
mal garnix. Der billige Buntlack hat sich abgelöst. Es war uns aber allen klar, daß ich den Halter letzen Endes
abbürsten wüde, gell? Zu meinem Erstaunen bin ich dann tatsächlich mit den Lackvorbereitungen fertig und ein Blick auf
die Werkstattuhr sagt mir, daß ich tatsächlich noch grundieren kann. Also klebe ich den Motorraum ab und wische ein
zweites Mal mit Silikonentferner alles sauber. Dann kann wieder mal grundiert werden. Mein Nachbar hat angemerkt, daß
ich zu dünn grundiere. Also habe ich dieses Mal "ordentlich Butter" draufgemacht, wie er es so schön formuliert hat
.
Das, und die Entdeckung des Rundstrahls der Lackpistole sorgen tatsächlich für eine wirklich beeindruckend ebenmäßige
Grundierung. Man lernt nie aus, obwohl ich es an ein, zwei Stellen mit der Schichtstärke vielleicht etwas zu gut
gemeint habe. Den Halterahmen habe ich natürlich vergessen zu grundieren. Der hat dann wieder Ätzprimer abbekommen.
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Tag 220 | 22.10.2018
Weil ja gestern grundiert wurde, kann man sich ja denken was heute auf dem Zettel steht: Lackieren. Das wude auch
gemacht. Getreu der neuen Vorgehensweise (schön was draufmachen) ist im Motorraum genausoviel Lack verteilt wie im
Kofferraum. Selbstverständlich fehlt auch hier an ein, zwei Stellen Lack. Der Motorraum ist so verwinkelt daß das fast
schon eine Zwangsläufigkeit war. Aber alles in allem sieht es gut aus. Selbst der Halter für die Andrehkurbel, der
blödsinnigerweise ja angeschweißt ist, hat überall Lack abbekommen. Da es kälter wird, muß das wohl mehr als 24 Stunden
trocknen, trotz des kurzen Härters. Aber da morgen sowieso Stammtisch (Raum Hannover) des Militärfahrzeugforums ist,
macht das nichts. Es gibt Fleisch vom Schwert, das ist ganz köstlich.
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Tag 221 | 24.10.2018
Heute habe ich eigentlich nur gebastelt. Ist wie eine Auszeit von den wichtigen Sachen. Ich muß jetzt zwar zeitnah mit
den Außenschwellern fertig werden, aber einen Tag hat das Zeit. Gestern habe ich noch eine Diskussion losgetreten, weil
ich mir nicht vorstellen konnte, was der seltsame Blechhalter im Kofferraum sein soll. Der allgemeine Tenor ist, daß es
die Aufnahme für das Blatt des Klauenbeils ist. Dafür muß man das Beil aber genau andersrum montieren als es die tDV
vorschreibt. Sicher geklärt ist das bis jetzt nicht. Meine Privatmeinung ist, daß es mal so geplant war aber nicht in
die Vorschrift geschafft hat. Denn die Befestigung des Beils mit nach rechts weisendem Kopf ist gelinde gesagt
fummelig. Das ist alles andere als soldatensicher, wahrscheinlich wurde es deswegen letztlich andersherum gemacht.
Das Klauenbeil nach tDV verstaut.
Und im vermutlich dafür gemachten Blechhalter.
Und ja, über sowas rätselt man im MFF rum. Das ist das großartige an so einem Spezialforum, man fühlt sich nicht so
sonderbar wenn man auf Fragen dieser Sorte mehr als auch nur einen Gedanken verschwendet...
So. Als erstes habe ich
heuer die Stütze für die Motorklappe eingebaut. Hat nicht gepasst, weil irgendein Klecks Dichtmasse oder Spachtel genau
dort saß, wo die Stange gelagert ist. Dachte ich zumindest. Allerdings entpuppte sich der Spachtel bei näherem
Nachforschen als Stahl. Sah aus wie ein Schweißpunkt, keine Ahnung wie der da hingekommen ist. Kann vorher auch nicht
da gewesen sein, die Stange war ja eingebaut und hat funktioniert. Also durfte ich im frisch lackierten Motorraum mit
dem Hartmetallfräser rumfuhrwerken, das macht Laune. Nächstes Teil war der Bowdenzug für die Fronthaube. Das
Kunststoffrohr hatte reichlich schwarze Farbkleckse, die habe ich zuerst versucht mit Nitroverdünnung abzureiben.
Letztlich ging sie aber nur mit Schleifpad "Fine" ab. Das hat auch gleich was vom toten Plastik entfernt und das Rohr
ist wieder schön hell. Als ich den Bowdenzug im Schloß eingeführt hatte fiel mir allerdings auf daß wohl ein Stück Rohr
fehlt, es ist zu kurz. Damit kann man es nicht in allen Haltezungen festmachen und wenn man am Zug zieht biegt sich das
Rohr und sorgt dafür, daß das Schloß schlecht öffnet. Hätte man besser vorher geguckt
, aber da habe ich nicht mit
gerechnet. Mal sehen was man da macht. Neu oder flicken. Als Nächstes der Lichtschalter. Die Überwurfmutter ließ sich
nicht aufschrauben, es war zuviel Lack im Gewinde des NOS-Schalters. Normalerweise nimmt man jetzt einen
Gewindeschneider oder eine Mutter mit einem Schlitz und räumt das Gewinde aus. Aber obwohl ich natürlich weiß, daß in
keiner Werkstatt ein M26x1-Gewindeschneider oder eine flache M26x1-Mutter fehlen darf
, hatte ich beides nicht. Also
habe ich die Gewinde mit der Gewindefeile ausgekratzt wie ein Höhlenmensch. Aber dann ließ sich der Schalter montieren.
Und die lackierten Leuchten für das Heck (Nebelschlußleuchte und Rückfahrscheinwerfer) habe ich wieder zusammengebaut,
damit die Reflektoren nicht schmutzig werden. Original haben die Bundeswehrkübel ja keine Rückfahrscheinwerfer aber ohne kann
ich nicht leben. Darum habe ich auch das Gehäuse oliv lackiert, dann sieht es wenigstens original aus. Und das Gehäuse war
ohnehin hellgrau, das ging ja nun gar nicht. Viel Text für wenig Aktion, wenn man es genau betrachtet.
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Tag 222 | 25.10.2018
Ich habe ernsthaft überlegt, ob ich heute überhaupt in die Zählung aufnehme. Zwei Stunden hier und da gefummelt, aber
im Prinzip war das alles l'art pour l'art. Ich habe allerdings mal gelesen das Geheimnis einer erfolgreichen
Restaurierung sei, jeden Tag wenigstens ein Teil in die Hand zu nehmen. Gut, der Zug ist längst abgefahren, aber sei's
drum. Das einzig einigermaßen Produktive war die Verlängerung des Mantelrohrs für den Haubenzug. Das habe ich mittels
eines Stücks Tecalanrohrs und ein wenig Kraftstoffschlauch getan. Funktioniert erstklassig. Da ich das hier aber
eigentlich auch für mich schreibe, damit ich später noch weiß, wie ich die Zeit verbracht habe (Ich weiß ja nicht mal,
ob mehr als die vier Leute die es mir persönlich gesagt haben, diese Seiten gelesen haben), zähle ich mal kurz die
Scheinaktivitäten auf: Flügelmutter vom Reserveradhalter entrostet und grundiert, gleiches gilt für die Haltespange des
Wagenhebers. Wagenheber mit Nitro abgerieben und schwarz lackiert. Kabelkanal für den Tunnel schwarz lackiert,
Bowdenzug für die Standheizung eingebaut. Und den Halter des Luftfilters angeschraubt. Sehr nützlich. Aber das ist ja
ein Hobby, ich werde es nicht erzwingen. Ein Auge auf der Arbeit und ein Auge auf der Uhr mache ich den ganzen Tag in
der Firma.
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Tag 223 | 26.10.2018
Heute habe ich bei Wagenteile ein paar Teile abgeholt. Da das Lenkrad ja immer noch Spiel hat, habe ich jetzt das komplette
Repro-Lager probiert. Das machte auf den ersten Blick einen guten Eindruck. Sieht aus wie original. Aber leider war das Spiel
nicht ganz raus. Es war aber so gering daß ich es dabei belassen hätte. Allerdings ist das Lager an sich schrott. Wenn man es
dreht, kann man richtig fühlen, wie die Kugeln auf den Laufbahnen einrasten. Erst dachte ich, es wäre nur verharztes Fett,
aber es ging nicht weg. Also wieder den alten Schrott eingebaut, da läuft wenigstens das Lager reibungslos.
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Tag 224 | 27.10.2018
Nachdem ich ja das Mantelrohr für den Haubenzug geflickt hatte, wollte ich gestern wenigstens mal die theoretische
Verfügbarkeit solch eines Plastikrohrs erfragen. Da sie bei Wagenteile dann einfach eines aus dem Regal gezogen haben und der
Preis heiß war, habe ich heute also ein neues Rohr eingebaut. Das ist vom Typ 4 und hat überlänge. Bedenken hatte ich nur daß
das uralte Rohr bricht, wenn ich es auswickle. Deshalb habe ich heißes Wasser in das Waschbecken laufen lassen und das Rohr
darin gebadet. Die Rolle hat sich auch sofort auf den doppelten Durchmesser ausgedehnt. Schnurgerade ist es nicht geworden,
aber es hat gereicht. Und ließ sich super einbauen, sieht sehr schön aus. Nach wie vor ist die Lust auf Schwellerausbeulen
eher gedämpft, deshalb habe ich die Fronthaube vom Dachboden geholt und sie eingepasst. Es müssen ja doch alle Anbauteile vorm
Lackieren dran. Wenn man jetzt noch was mit dem Hammer einstellen muß ist es halb so schlimm. Mit frisch lackiertem Auto sieht
das schon anders aus. Die Kofferraumdichtung ließ sich schon mal nicht überall richtig aufstecken. An einer Stelle war ein
Schweißpunkt, den ich einfach ignoriert habe. Und schon war es soweit, frischen Lack abzuschleifen. Aber nur ein winziges
Stück, so wie im Motorraum, nicht so schlimm. Der Deckel passte zwar, aber irgendwie fühlte es sich komisch an. Er sperrte bei
den Scharnieren auf dem Windlauf. Als ich die 2mm unterfüttert hatte, ließ er sich erstklassig einstellen und schloß und
öffnete auch gut. Okay, da waren ja noch diese Dellen... Also im Forum gefragt, ob noch jemand so etwas hat. Es stellte sich
heraus, daß die späten Kübel richtige Einprägungen im Windlauf haben, die Frühen aber nicht. Die Scharniere sind auch ganz
anders. Die Alten sind von unten nach oben gewickelt, die Neuen von oben nach unten und zusätzlich noch zusammengepunktet. War
wohl eine Stabilisierungsmaßnahme. Komischerweise wußte das keiner, es ist erst durch meine Nachfrage aufgefallen. Also hat
der Kübel wohl mal einen neuen Scheibenrahmen bekommen. Den gab es dann wohl nur noch in der neuen Ausführung und hat nicht
gepasst. Dann hat der Inst-Gefreite wahrscheinlich den dicken Hammer freigemacht und draufgedroschen
. Passt, rausfahren! Naja,
es passt ja und die Dellen sind unauffällig. Ganz im Geiste der Charta von Turin dürfen sie bleiben und von der bewegten
Historie des Autos erzählen... Dann muß ich auch weder ausbeulen noch Geld für passende Scharniere ausgeben. Vorteile über
Vorteile. Anschließend wurden noch alle Türen eingepasst, nicht daß ich da Überraschungen erlebe. Vorher müssen aber die
Scharnierhälften aus der Bremsflüssigkeit. Ganz ist der Lack nicht ab. Also putze ich nun doch alle acht Scharniere mit der
Drahtbürste ab. Acht Scharniere, jeweils sechs Seiten, das dauert. Da ich sie aber noch zum Galvanisieren weggeben will müssen
sie blitzblank sein. Die Türen passen aber alle, nur die Fahrertür mußte etwas länger befummelt werden. Da bin ich ja mal
halbwegs mit dem Anhänger drübergefahren und irgendwas ist da auch verzogen, aber sie ließ sich trotzdem brauchbar einpassen.
Hat aber etwas gedauert. Aber so sehr nach Auto hat der Kübel das letzte Mal im Oktober 2016 ausgesehen. Zuletzt habe ich noch
einen Gedanken verfolgt. Ich habe geguckt, ob ich ein Paar Stehbolzen von innen an die Fronthaube schweiße. Dann könnte man
eine Leuchte an den Deckel bauen und so eine Kofferraumbeleuchtung installieren. Anbieten würde sich da so eine Leuchte mit
Drehverschluß wie im Handschuhfach. Da es schon dunkel war, konnte man mal ausprobieren, wie hell das im Kofferraum dann wird.
Jaaa. Ich sag's mal so: Die Lichtausbeute der Sechzigerjahretechnik ist ausbaufähig. 2 Watt sind nicht so hell. Mal sehen, ob
eine LED-Lampe was verbessert, sonst muß die Taschenlampen-Funktion vom Telefon reichen.
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Tag 225 | 28.10.2018
Durch die Zeitumstellung in Verbindung mit einem selbstständig synchronisierenden Wecker bin ich heute wahnsinnig ausgeschlafen. Deshalb
bin ich schon in der Garage, bevor ich überhaupt weiß was ich machen will. Um den Schwung nicht zu verlieren suche ich im Keller erstmal
nach den Halteplatten für den Tank. Irgendwo müssen sie ja sein. Gefunden habe ich sie dann in der Kiste "Innenraum I" In einer
Schraubensammlung unter den Sonnenblenden. Sehr schlau, sie da reinzutun
. Und auch die wären gut beim Galvanisieren aufgehoben gewesen.
Aber nachdem ich sie mit der Messingbürste abgeschruppt habe sahen sie doch brauchbar aus. Also den Tank geschnappt und mit o-ri-gi-nal
Porsche Tankdichtband beklebt. Der Tank ist zwar auch noch lange nicht soweit in Betrieb genommen zu werden, aber langsam brauche ich im
Keller mal wieder Platz zum Treten. Und da es heute Morgen das erste Mal in diesem Jahr gefroren hat, fand ich daß das der perfekte
Zeitpunkt wäre, den Kabelbaum wieder einzubauen. Erst hatte ich ja Zweifel, denn als ich ihn vom Dachboden der Garage holte, waren die
Bugierrohre so steif daß ich es schon knistern gehört habe. Aber nachdem ich den Rest des Baums vom festklebenden Rost und Schmutz
gereinigt hatte, waren die Bougierrohre tatsächlich so weich und flexibel wie Neue. Ich war Baff ob der Langlebigkeit des Kabelbaums. Und
von der Zähigkeit. Der Rost, der von der Innenseite der Kabelabdeckung am Rohr klebte ließ sich nämlich nur mit Schleifpad und -vlies
abkratzen. Hartnäckige Rost- und Lackreste habe ich direkt mit dem Cutter abgeschabt. Danach noch mit dem Nitrolappen abgewischt und
anschließend mit Silikonspray eingerieben. Eine echte Roßkur, aber wie gesagt: Danach neuwertig. Gegraust hat es mir ja schon davor, den
Kabelbaum wieder einzubauen. Aber im Gegensatz zur Demontage ging es auf dem Rückweg sehr einfach. Ist halt doch was anderes, wenn man nur
saubere Teile hat. Bloß wo hat der Kabelbaum nun genau gesessen? Nach etwas rumprobieren fiel mir ein, daß genau an der Stelle, wo der
Kabelbaum durch die Bodengruppe nach außen ging, das Bougierrohr ja eine durchgescheuerte Stelle hatte. Also habe ich mich einfach daran
orientiert und der Kabelbaum konnte hinten sogar sichtbar an den alten Stellen befestigt werden. Die Abdrücke der Blechlaschen konnte man
tatsächlich noch erkennen. Dann die Montage der Blechabdeckung am Tunnel. Die hing schon auf der Wäscheleine, ich hatte eine halbe Dose
Wachs aufgetragen, damit sie nicht wieder so schnell anfängt zu rosten. Viel hilft viel, der Rest wird weggewischt. Da der Kabelbaum in
der gleichen Stellung wie original wieder unter die Abdeckung mußte, er hatte Form angenommen und sonst hätte es gesperrt, hat das ein
bischen gedauert, da man andauernd das freie Ende verdrehen mußte (Das heißt den kompletten Kabelbaum um sich selbst, dabei kein Kabel
abreißen oder mit den Steckern den frischen Lack im Innenraum zerkratzen). Das hat aber auch gut funktioniert, langsam wird es mir
unheimlich. Blieb nur noch die Frage, wie der Kabelbaum vorne unter dem Armaturenbrett verlegt war. Keine Ahnung, ich erinnerte mich
nicht. Also mußte ich zum ersten Mal den Rechner anschmeißen und auf den Fotos nachgucken. Natürlich gab es genau davon kein einziges
Foto, der Klassiker
. Also habe ich eine Stunde das Internet nach Fußraumfotos durchforstet. Aber die Stelle wird nie fotografiert, es war
zum Verzweifeln. Letztlich habe ich mir die Einbauanleitung für Funk angeguckt, die ein Forist aus dem MFF mir geschickt hatte. Und da war
ein schönes Bild vom Kabelbaum dabei, Glück gehabt! Also den Rest auch noch befestigt und der Hauptkabelstrang war drin. Dann zum
Teilstück vorn. Als ich es ausbaute, hatte ich ja schlauerweise eine Schnur mit durchgezogen, damit man es auch wieder reinkriegt. Beim
Lackieren war es natürlich im Weg und ich hatte sie einfach rausgerissen. Also erstmal eine neue Schnur reingezogen, sowas ist immer
fummelig, aber sonderlich lang ist das Seitenteil, wo der Kabelbaum durchläuft, ja nicht. Auch das vordere Stück wollte aber erst einmal
geputzt werden. Da hier kein Rost dranklebte ging das aber schnell. Leider ist das Bougierrohr hier nicht ganz so toll erhalten. Die
Stücke, die im Radkasten sind, sind sogar sehr schlecht, ausgehärtet und gebrochen. Das im Kofferraum vorne quer laufende Stück habe ich
an den 2 schadhaften Stellen mit selbstverschweißendem Isolierband umwickelt. Die Teilstücke im Radkasten tausche ich noch aus. Die
Steckkontakte wollen sowieso alle neu gemacht werden, da ist das dann kein Problem. Weil das Verkabeln des Armaturenbretts ja
erfahrungsgemäß einige Zeit dauern wird, habe ich den Fahrersitz wieder eingebaut, damit man menschenwürdig sitzen kann. Und ich habe
einen Schaltplan mit der gesamten Bundeswehrausstattung ausgedruckt. Auch der stammt von der CD mit den ganzen Kübelunterlagen des
Mitforisten und ist Gold wert, denn die Verkabelung ist schon etwas anders als beim Zivilkübel. Das ist aber der einzige, den ich in der
"Reparaturanleitung" hatte. Aber die Schaltpläne sind in s/w und das ohne die Kabelfarben dranzuschreiben, sehr sinnig. Und die
Schaltpläne im "So wird's gemacht" taugen nur sehr eingeschränkt für ältere Autos. Es würde zwar auch so gehen, aber wahrscheinlich
erheblich länger dauern. Tipp also: Besorgt euch den passenden Schaltplan.
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Tag 203: Naßschliff im Kofferraum. Das dauert!
Tag 204: Warum mußte ich den Seegerring sehen? Das wird eine Arbeit!
Tag 204: Aber jetzt ist Schluß mit anschleifen. Das muß reichen.
Tag 205: Die Grundierung ist drauf, morgen wird abgedichtet.
Tag 206: Langsam wird es wohnlich, zumindest innen.
Tag 206: Endlich kann man lenken. Und ich freue mich, daß es mit dem Lenkrad genau wie geplant aussieht.
Tag 207: Die Spange muß vielleicht noch tiefdunkelgrau lackiert werden.
Tag 207: Eine schöne, stabile Matte damit das Zeug im Handschuhfach nicht immer so klappert..
Tag 208: Wellen im Schweller glätten, erster Versuch.
Tag 209: Leider muß die Nummer gehen. Ich habe einige Fotos für die Rekonstruktion geschossen.
Tag 210: Das ist auch eine Arbeit für jene, die Vater und Mutter erschlagen haben...
Tag 211: Die zusätzlichen und vermackelten Löcher zuschweißen...
Tag 212: ... und anschließend abschleifen, wieder geradebiegen und das Schalterloch neu bohren.
Tag 212: Die Mechanik der Sitzhalterungen ist entlackt und eingebaut.
Tag 213: Nicht zu glauben, daß das bis hier wieder eine Woche gekostet hat.
Tag 214: Worauf man wochenlang hinarbeitet ist letztlich ruckzuck fertig. Hier: Der Lack im Kofferraum..
Tag 214: Wieder was, an dem sich mein Auge erfreuen kann. Allerdings habe ich den gelben Lack noch entfernt um die Kobolde in meinem Kopf zu beruhigen.
Tag 216: Kleines Reparaturblech für den Dichtungsflansch am Motorraum.
Tag 217: Versteckte Wasserpumpe
Tag 218: Doch noch Rost gefunden. Argh!
Tag 218: Jetzt kann es aber losgehen mit der Lackierung.
Tag 219: Ein Anblick, mit dem ich dieses Wochenende schon gar nicht mehr gerechnet hätte...
Tag 220: Motorraum auslackiert.
Tag 221: Das Mantelrohr des Haubenzugs ist wohl mal abgebrochen. Ist zu kurz...
Tag 221: Am Neuteil mit der Gewindefeile rumzumachen ist auch nicht so witzig.
Tag 221: Aber dann ließ sich die Überwurfmutter endlich leicht draufschrauben.
Tag 221: Die beiden Zusatzleuchten fügen sich mit RAL 6014 unauffällig in das Auto ein.
Tag 222: Jetzt ist das Mantelrohr lang genug. Der Zug kann es nicht mehr spannen.
Tag 224: Und weil das so gut geklappt hat, habe ich direkt ein Neues gekauft und eingebaut...
Tag 224: Das Scharnier neuer Bauart wurde mal mit dem dicken Hammer passend gemacht. Na, dann bleibt es halt so.
Tag 224: Idee für eine Kofferraumleuchte.
Tag 224: Es sieht so sehr nach Auto aus wie lange nicht mehr 
Tag 225: Neues Dichtband für den Tank.
Tag 225: Viel hilft viel beim Einwachsen.
Tag 225: Das ist jetzt das Bild, das echt hilfreich für die Montage gewesen wäre...
Tag 225: Bald herrscht wieder das serienmäßige Chaos hinter den Armaturenbrettblenden. Ich freu mich drauf!
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