Juni 2017
Tag 63 | 01.06.2017
Heute sind die Drehstäbe dran. Und natürlich die Federstreben, hängt ja alles zusammen. Zum Glück habe ich Zugriff auf das
feine VW-Werkzeug zur Gradeinstellung der Federstreben. Und tatkräftige Unterstützung vom Experten. Was soll ich sagen, wir
sind beide Linkshänder, das dauert schon mal eine Weile bis logische Aufgabenstellungen gelöst sind. Wie war das doch
gleich? Das Auto steht 2°15' mit dem Heck geneigt, und die Federstreben brauchen 20°30'... Die müssen ja dann auf der Gradscheibe dazugerechnet werden...oder
abgezogen... oder wie, oder was? Dann draufstecken, es ist zu weit geneigt. Also etwa drei Grad zurück. Innen einen Zahn runter außen
zwei hoch, passt immer noch nicht, also weiter umstecken. Immer noch zu wenig, noch mal einen Zahn außen und innen - ach nee, so sind wir wieder am Anfang, oder doch nicht. Ja, schon. Wie
war das doch gleich , das konnte man doch auch berechnen? Man schon, wir nicht. Also weiter, jackel, jackel, umsteck, unsteck, probier, probier...
Na, wir haben es, wie schon die letzten drei Male, endlich doch noch herausgefunden. Und die andere Seite war eine Punktlandung beim ersten Versuch! Einzig
sämtliche zur Verfügung stehenden Listen, die Gradzahl der Federschwerteinstellung betreffend, waren alles andere als
eindeutig. Wir haben uns dann für eine Zahl entschieden, die Zukunft wird es ausweisen ob es die Richtige war :) Die
Feineinstellung der Höhe kann man ja zum Glück mit Malen nach Zahlen mittels der Anleitung von Herrn Horn in der
"Bodengruppentherapie" erledigen. Und ich habe auch noch mal ein paar Schrauben entrostet.
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Tag 64 | 02.06.2017
Heute war mein Wirken nicht so richtig erfolgreich. Ich wollte die Federstreben mit den Halbachsen verbinden, aber die
Gewinde sind noch zu verschmutzt. Alle Feingewindeschrauben lassen sich nicht ansetzen, die Gewinde müssen nachgeschnitten
werden. Natürlich habe ich keinen M12x1,5 Gewindebohrer und der eigentlich immer gut funktionierende Trick, mit einer
eingeschlitzten Schraube den Dreck aus den Gewinden zu putzen, hat nicht funktioniert. Kein Mensch hat einen
Feingewindeschneider in der Größe, ich werde morgen versuchen einen zu besorgen. Klopf auf Holz. Sonst habe ich nur Schrauben
entrostet.
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Tag 65 | 03.06.2017
Als erstes habe ich heute morgen einen Gewindeschneidersatz M12x1,5, eine Ratsche dazu in der passenden Größe (meine vorhandenen sind zu
klein) und eine Gewindefeile gekauft. Teuer, aber all' das braucht man ja sowieso regelmäßig. Damit war dann die Montage der
Federstreben an das Vorgelege kein Problem mehr. Für mehr war heute leider keine Zeit, aber Kleinvieh macht auch Mist. Als
nächstes sind dann die Stoßdämpfer an der Reihe. Da werde ich aber wohl erst noch mal ein paar Schrauben entrosten müssen...
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Tag 66 | 04.06.2017
Endlich mal die Internetseite auf den letzten Stand gebracht. Muß auch mal sein. Neue, schöne Fotos in der
Bildergalerie! Aber auch am Kübel ist noch was passiert. Zum Schraubenputzen hatte ich aber keine Lust.
Außerdem passt die Höhe an der Hinterachse wahrscheinlich eh' nicht, deshalb baue ich die Stoßdämpfer erst ganz
zum Schluß ein. Dann muß man sie zum Höherlegen nicht auch noch abbauen. Dafür habe ich die Federpakete in die Achse gesteckt.
Was für eine Fummelei, es hat einige Zeit gedauert. Ich empfehle keinem, das ohne Gummihandschuhe zu
probieren, denn natürlich habe ich die Federpakete reichlich mit Fett eingerieben. Danach noch die
Kurbelarme montiert. Wenn man es wieder wie original zusammenbauen will, sollte man beim Einpressen der
Traggelenke tunlichst darauf achten, wie man sie ausrichtet. Denn die Federn haben die Bohrungen für die
Fixierschrauben rechts unten und links oben. Also aufpassen! Wahrscheinlich kann man die Federn im Zweifel
aber einfach umdrehen, ich glaube nicht daß die (im Gegensatz zu den Drehstäben hinten) wirklich
richtungsgebunden sind, aber was weiß ich.
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Tag 67 | 05.06.2017
Weiter geht es mit der Montage der Vorderachse. Oder würde es, wenn ich schon passende Exzenter hätte. Hab' ich
aber nicht. Und hinten keine Bremsbacken. Also ist jetzt erst einmal Pause, bis das da ist. Am Wochenende ist
Schützenfest, da passiert auf gar keinen Fall was...
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Tag 68 | 15.06.2017
Die Exzenter und Bremsbacken sind da. Dann kann es ja weiter gehen. Die gebrauchten Exzenter müssen aber erst
einmal saubergeschliffen und lackiert werden. Die fertig geklebten Bremsbacken waren zwar teuer, machen dafür aber
einen etwas labberigen Eindruck. Ist aber nur so ein Gefühl. Man wird sehen, wie sie sich im Alltag schlagen. Wenn
sie sich als untauglich herausstellen, belege ich die alten Backen doch noch mal mit der Hand.
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Tag 69 | 16.06.2017
Mit den neuen Exzentern wollte ich dann gleich mal die Achsschenkel einbauen. Leider ist mir keine Vorgehensweise
eingefallen das unfallfrei oder überhaupt über die Bühne zu kriegen. Ich weiß nicht, wie ich den oberen Tragarm
vorspannen soll und den Unteren kann man mit dem Wagenheber nicht anheben, dafür ist die Bodengruppe zu leicht.
Sie hebt von den Böcken ab. Na, morgen ist Sonnabend, da kann man sich schön was basteln. Vielleicht kommt die
Erleuchtung ja im Schlaf.
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Tag 70 | 17.06.2017
Heute morgen ist mir spontan eine erstklassige Hillbilly-Lösung zur Montage der Achsschenkel eingefallen. Am Ende
landet man ja doch immer bei einer Latte und einer Schnur. Komischerweise macht es umso mehr Spaß, desto
windschiefer und gefährlicher die Konstruktion aussieht. Wahrscheinlich der Adrenalinausstoß. Die Achsschenkel
sind drin, allerdings dreht sich das ganze recht schwer. Ich hoffe, das ist der erstklassigen Fertigungsqualität
der neuen Traggelenke geschuldet und reibt sich noch ein... Die Aufnahmen für die Nachstellsterne waren leider
grundiert und lackiert (hupps), deshalb mußte ich sie erst ausschleifen. Ein 14mm Rundholz und Schleifpapier haben
das aber auf dem Akkuschrauber recht schnell erledigt. Anschließend habe ich gleich die Radbremszylinder und
Backen montiert, die Trommeln ein wenig geputzt, neue Radlager eingebaut und die Trommeln vorne montiert. So eine
Simplex-Bremse heißt nicht umsonst so, ohne schleifen hätte das 20 Minuten gedauert. Dann noch die Nabendeckel mit
RAL 3000 angepinselt. Morgen versuche ich mich wahrscheinlich an der Hinterachse.
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Tag 71 | 18.06.2017
Hinten das gleiche Spiel wie vorn. Das geht auch recht einfach, ist ja nur eine Stange und das Handbremsseil
zusätzlich. Da war ich so schnell fertig, das ich mir überlegt habe die BG gleich mal von den Böcken zu nehmen.
Aber allein? Hmm, zuerst habe ich schon mal keine Radschrauben für Serienfelgen gefunden. Die ganze Scheune habe
ich durchkämmt, nichts zu finden. Drei lagen noch zu Hause rum, bischen wenig für 4 Felgen. Schrauben für 4-Loch-
Felgen habe ich noch tonnenweise, aber die sind ja anders. Also doch die Stehbolzen für die EMPI-Imitate wieder
reingeschraubt und nebst einer Stahl- doch noch drei von den Alufelgen montiert, wollte ich ja eigentlich nicht
aber egal. Das Abbocken war dann erstaunlich unspektakulär. Erst vorn, dann hinten, fertig. Da kommt Freude auf!
Ich kann den Kauf eines großen Wagenhebers (meiner hebt bummelig 70 cm) nur wärmstens empfehlen. Falls man keinen
Platz für eine Hebebühne hat, heißt das.
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Tag 72 | 22.06.2017
Es ist nicht ganz einfach, die Anleitung zur Lenkgetriebeüberholung zu durchdringen. Aber ich habe mich
durchgenagt und schließlich alles herausgefunden was ich wissen mußte. Erstens: Die Lenkrolle hat kein
unzulässiges Spiel. Zweitens: Die Lenkspindel hat kein Axialspiel. Mehr muß ich nicht wissen, um das
Lenkgetriebe wieder ohne Unbehagen zusammenzubauen. Ich hoffe, daß am Sonnabend das Lenkgetriebefett kommt,
dann kann ich zusammenbauen und lackieren. Simmerringe sind auch geordert.
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Tag 73 | 23.06.2017
Die Simmerringe habe ich zwar bekommen, leider sind sie falsch. Heute ist Freitag, es ist 21.00 Uhr. Keine
Chance noch die richtigen zu kriegen. Mist.
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Tag 74 | 24.06.2017
Heute ist Uraltkäfertreffen in Hessisch-Oldendorf. Da feiert der reiche Teil der Volkswagenszene ihre
Schätzchen und sich selbst. Wir Lumpenproletarier dürfen nur als Zaungast dabei sein und genau das habe ich
gemacht. Autos bis 1957 und T1. Habe ich alles nicht, deshalb dachte ich ich könne gefahrlos über den
Teilemarkt bummeln. Hatte mir auch etwas Geld eingesteckt, vielleicht kann man ja was kleines, dekoratives
kaufen. Eine Postkarte, vielleicht. Oder ein Poster. Geworden ist es dann eine Tarnbremsleuchte. Fast NOS,
sie kann nicht sehr lange benutzt worden sein. 45 Euro fand ich zwar stramm, aber mir wurde schon deutlich
teureres in schlechterem Zustand angeboten. Und das war's ja auch für heute! Dann, ziemlich am Ende des
Platzes, lehnt ein Pappkarton an einem wackeligen Tapeziertisch. Die Aufschrift verkündet: "NOS 181 Nato-oliv
Fenster". Ja, das wird dann wohl doch noch ein teurer Tag. Ich kann mich nicht zum Kauf durchringen, will noch
eine Runde drehen. Was nützt mir auch ein linkes, vorderes Fenster, sie sind ja alle Schrott. Repros kosten etwa eineinhalb mal
soviel wie das, was der Händler für das eine Originale aufruft. Die tun's auch. Um die nächste Ecke steht dann ein Pärchen hintere
Steckscheiben, NOS. Okay, ich bin weichgeklopft. Ich leihe mir die fehlenden Kohlen und bin Minuten Später um
drei neuwertige Steckscheiben reicher. Dafür geht da ein großer Teil des Urlaubsgeldes dahin.Aber die NOS-
Zylinderköpfe habe ich dann nicht genommen, mal ist auch Schluß!
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Tag 75 | 25.06.2017
Ich habe mich auf die Suche nach eventuell noch vorhandenen taktischen Zeichen gemacht. Nach der Investition
von gestern brauchte ich erst einmal eine meditative und kostenneutrale Tätigkeit. Bin aber zu keinem
Ergebnis gelangt. Die kläglichen Reste, die ich gefunden habe ergeben nichts erkennbares. Irgendwie sieht es
auch aus, als ob 2 taktische Zeichen übereinander drauf wären. Kann schon sein das das Auto mal die Einheit
gewechselt hat. Rechts habe ich unter Umständen die Reste eines roten Kreuzes gefunden. Das würde ja mit dem
roten Kreuz auf der Kofferraumhaube korrespondieren, welches ich seinerzeit beim Anschleifen der gelben
Zivillackierung gefunden habe. Sofern das die erste Haube des Autos war. Wird man wohl nicht mehr
herausfinden, was der Kübel so alles gemacht hat, schade.
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Tag 76 | 26.06.2017
Rehts ist auf jeden Fall ein rotes Kreuz auflackiert. Ich habe noch mal etwas großflächiger geschliffen und
alleine die Fläche mit roten und weißen Farbresten ist so groß daß man nicht mehr weiterschleifen muß. Vorn
war ja auch ein Kreuz auf der Haube. Beweisführung abgeschlossen. Ist der Kübelwagen vielleicht ein San-
Gruppenfahrzeug? Dazu müßte man erst einmal ein erkennbares taktisches Zeichen freilegen. Ich hole mir mal
die Fronthaube aus der Scheune, die Neugierde ist geweckt!
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Tag 77 | 27.06.2017
Die Haube ligt auf der Werkbank und ich habe mal vorsichtig geschliffen. Tatsache, es ist ein deutliches
taktisches Zeichen aufgetaucht. Allerdings kenne ich das nicht, sieht aus wie Fernmelder, hat allerdings zwei
kleine Balkenstummel, die nach innen ragen. Ich frage mal im
Militärfahrzeugforum(ext)
nach, vielleicht weiß da
jemand was. Außerdem habe ich eine 82 (rechts vom Zeichen) und vielleicht eine 2 (links) gefunden. Heißt ja
eigentlich 2. Kompanie irgendeiner Einheit Namens 82. Die Zahlen sind aber nicht gleich groß, ich glaube nicht
daß sie zusammengehören.
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Tag 78 | 28.06.2017
Nach weiterem schleifen ist noch ein dritter Balken aufgetaucht. Keine weiteren Zahlen, leider.
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Tag 79 | 29.06.2017
Als absehbar war, daß keine weitern Informationen mehr rauszuschleifen waren, habe ich das Schmirgel
großflächiger angesetzt und mich weiter nach unten gegraben. Und siehe da: Es ist noch ein Andreaskreuz
aufgetaucht. Das heißt Jäger. Auch nicht schlecht, schließlich war ich ja am Anfang meiner Wehrdienstzeit
kurz Jäger bis ich und ein paar andere Kameraden zur Panzertruppe abkommandiert wurden. Und danach kam noch
ein Andreaskreuz, allerdings mit reichlich Zusatzsymbolik. Erst habe ich einen kleinen Bogen freigeschliffen und mich
schon gefreut: "Uiih, Fallschirmjäger, geiel!". War's aber nicht. Das Zeichen ist mir vollkommen
unerklärlich: Andreaskreuz mit Kreis in der Mitte und einem kleinen Winkel darunter. Wer eines der Zeichen
kennt, sage mir BITTE bescheid. Es interessiert mich doch ganz schön. Ich habe auch mal eine Mail an das
Militärhistorische Museum der Bundeswehr in Dresden geschickt, vielleicht Antworten sie mir ja. Im
MFF(ext)
gehen
die Meinungen Richtung Territorialheer, des Balkens über dem tZ wegen. Ich kann leider nichts dazu beitragen
und nur auf die Erleuchtung von Außerhalb warten.Schließlich habe ich noch mal meine Fotos beäugt und versucht,
die einzelnen Elemente der tZ zuzuordnen. Zu sehen sind die Fotos in der Bildergalerie. Ich meine, die folgende Darstellung trifft es ganz gut, kann mich aber
natürlich auch irren. Wie gesagt, wenn jemand etwas weiß, bitte melde Dich: info@boxerstop.eu

Die Reihenfolge der taktischen Zeichen von der unteren zur oberen Schicht (v.l.n.r.).
Es ist natürlich gut möglich, daß ich mich irre und irgendeine Kombination dieser Elemente stimmt. Vielleicht fehlt auch etwas, das ich oder andere vor mir schon weggeschliffen haben.
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VW Sonderwerkzeug zur Einstellung der Federstreben. Ich will nur ein wenig prahlen :)
Alles zusammen. Vorerst...
Ein Geschmiere vor dem Herrn: Federpakete vorn.
Jetzt fehlen nur noch die passenden Exzenter, dann können die Achsschenkel rein.
Es läuft immer auf so komische Basteleien hinaus. Ein Balken und 2 Spanngurte und drin sind die Achsschenkel.
Nach dem Nietdebakel habe ich lieber fertige Backen gekauft.
Soo, jetzt muß das Ganze nur noch auf den Fußboden...
Nach 8 1/2 Monaten wieder auf eigener Achse. Freude!
Erst mal zerlegen und dann lesen wir nach, welche nicht zu bekommenden Spezialwerkzeuge für den Zusammenbau gebraucht werden....
Erstklassige, leicht gebrauchte Tarnbremsleuchte zu stolzem Preis.
Erstklassige, nie gebrauchte Steckfenster zu noch stolzerem Preis.
Zeichen Nummer eins: Fernmelder. Ob der Rahmen zu dem Blitz gehört, ist nicht ganz eindeutig zu sehen.
Nummer zwei: Jäger. Es sieht aus, als ob der Rahmen inclusive dem Balken für Territorialheer eher zu diesem Andreaskreuz gehört.
Oder zu diesem rätselhaften Symbol in der untersten Schicht. Was ist das? Panzerjäger mit Raketen? Ich weiß es nicht.
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