Februar 2019
Tag 266 | 02.02.2019
Das einzige, was ich machen wollte war doch noch eine Schelle auf den Druckanschluß der Waschwasserpumpe
zu machen. Da es sehr kalt ist, war der Schlauch nicht so flexibel und ich habe ihn eingeschlitzt. Damit
er besser abgeht. Also gezogen und... der Stutzen ist abgebrochen. Ohh... Also habe ich heute
rausgefunden wie man die Pumpe zerlegt, (ich habe noch welche, die fest sind). Und das sich die VDO-Pumpen von
1969 und 1998 zwar sehr ähnlich sind, aber die Teile trotzdem nicht austauschen lassen. Und daß sich das
Pumpenelement eigentlich sehr leicht wieder gangbar machen läßt. Und wer sich schon immer gefragt hat, wo
um alles in der Welt Schrauben in M2,5 verbaut sind: VDO Waschwasserpumpen von 1969. Aber der Reihe nach.
Man schraubt das Unterteil (mit dem Metalldeckel) ab. Dann kann man die Pumpe schon auseinanderziehen.
Der Motor kann dann seperat kurz angeklemmt werden, wenn er läuft ist das schon mal gut. Das Plastikteil
zwischen dem Halter und dem Deckel ist das Pumpengehäuse. Da sind zwei kleine Zahnräder drin und die sind
fest. Das Eine kann man an der Antriebswelle rausdrücken. Das Andere sitzt leider etwas unzugänglicher.
Ich habe es mit einer kleinen Seegerringzange packen und rausziehen können. Die Welle kam gleich mit,
eigentlich soll sich das Zahnrad frei auf ihr drehen. Also Welle und Zahnrad auch noch getrennt und
gereinigt. Dann drehte sich alles wieder. Mein Plan das alte Pumpengehäuse mit dem neuen Motor zu
kombinieren hat nicht funktioniert. Irgendwann zwischen '69 und '98 haben sie die innere Konstruktion
zugunsten von mehr Plastik geändert und das ist leider nicht miteinander kompatibel. Dumm nur, daß mir
eine der M 2,5-Muttern runtergefallen war. Obwohl ich auf allen vieren den ganzen Fußboden abgesucht habe
- Modellbauer kennen das Spiel - war die Mutter weg. Ich habe dann eine M3-Schraube reingedreht, aber
eine Mutter muß trotzdem wieder her. Der Probelauf war erfolgreich, sie pumpt und ist dicht. Rasselt aber wie ein
alter Kühlschrank . Dann habe ich sie wieder
eingebaut, aber die Kälte hat mich dann doch nach drinnen getrieben. Nur die Klauenschraube für die Andrehkurbel habe ich noch
eingeschraubt, das musste sein. Mehr war heute aber nicht drin.
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Tag 267 | 03.02.2019
Eigentlich wollte ich in der Garage aufräumen. Da ich aber als Erstes die Koppelstangen der
Ausgleichsfeder für die Hinterachse in der Hand hatte, wurde beschlossen lieber die zusammenzubauen. Bloß
die Lagergummis lassen sich nicht finden. Müssen aber irgendwo sein. Vielleicht im Keller? Aber da fiel
mir die dort seit Wochen einweichende Benzinpumpe wieder ins Auge. Sie läßt sich einfach nicht zur
Mitarbeit überreden. Also noch einmal probieren... Es funkt, aber klackt nicht. Verdammt, die Tendenz
läuft ja wohl auf "Das wird wohl nichts" raus. Jetzt ist es auch egal, deshalb ziehe ich mithilfe einer
passenden Spax-Schraube das kleine Sieb auf der Saugseite aus und suche mir einen kleinen Bohrer raus,
der in das Loch darunter passt. Damit drücke ich vorsichtig auf den Kolben. Wenn er kommt, kommt er. Er
kommt, und zwar ohne komische Geräusche zu machen. Sollte es...? Ja, es soll. Die Pumpe funktioniert
wieder. Sofort, als ich den Kolben los hatte und ihn zweimal mit dem Bohrer gedrückt hatte, verbreitete
sich übrigens ein bestialischer Gestank nach altem, toten Benzin im ganzen Keller. Noch ein wenig Brunox
rein und an der Batterie probiert. Sie läuft wieder wie Neu. Das sind zähe Maschinen, diese Pumpen
.
Wenn die Spule in Ordnung ist, kriegt man sie meist wieder zum Laufen. Die
15 Euro haben sich also doch mehr als gelohnt. Bloß die Gummis der Ausgleichsfeder waren nicht dort.
Langsam wurde ich ungeduldig. Wie kann so was immer wegkommen? Und wieder wurde meine Aufmerksamkeit von
der Feder abgelenkt. Die Reste der Gummimatten, aus denen ich die Fußmatten geschnitten hatte, sahen so
aus als würden sie einen erstklassigen Bodenbelag für den Kofferraum unten abgeben. Haben sie auch, es
war ein perfekt passendes Stück über. Aber jetzt mal los mit der Ausgleichsfeder! Die Teile waren
nirgends zu sehen. Kurz bevor ich ernsthaft wütend wurde, fanden sie sich in einer Plastiktüte im Regal
zwischen lauter Sprühdosen. Sinniger Lagerort, aber egal. Also zuerst die Gummis in die Hebel einpressen.
Nach einigen gescheiterten Versuchen mit Schraubzwingen und Wasserpumpenzangen habe ich es endlich auf
die einzig zielführende Art gemacht (Abgesehen von der Art, es vorher im Schraubstock oder der Presse zu
machen) und sie mit einer langen Schraube und Karosseriescheiben eingezogen. Jetzt mußten nur noch "mal
eben" die Koppelstangen rein. Links war einfach, is klar. Da war rechts ja auch alles lose. Rechts ging
dann nicht. Erst konnte ich den Drehstab nicht weit genug vorspannen und als ich ihn dann links wieder
losgemacht hatte, waren sich Achse und Koppelstange gegenseitig im Weg. Ohh, waarum muß das alles immer
so scheiße gehen? Das geht mir ja vielleicht auf den Zünder ! Also nochmal im Teilekatalog geguckt, ob es
zwei verschiedene Koppelstangen gibt. Gibt es nicht. Und im So wird's gemacht und VW-Reparaturleitfaden,
ob ich auch alles richtig montiert habe. Habe ich. Und auf den Fotos vom Auseinandernehmen, ob es vorher
auch wirklich so wie jetzt montiert war. War es. Na dann muß das wohl so. Also die rechte Koppelstange
vom Hebel abgeschraubt und sie erst an die Achshälfte geschraubt. Dann mit drücken und drängeln an den
Hebel. Dann auf der linken Seite einen Spanngurt irgendwie um Hebel und Achse gewickelt, gespannt und
kurz bevor sich die Schraube durchstecken ließ war die Ratsche unlösbar eingebaut. Wie ich das
hingekriegt habe, fragt mich nicht. GsD konnte ich noch mit einem Montierhebel in die Achsmechanik forken
und den Spanngurt irgendwie so weit entlasten, daß ich ihn auseinandernehmen konnte. Der zweite Versuch
hat dann geklappt. Da hatte ich den Spanngurt dann etwas sinnvoller platziert und die letzten drei
Zentimeter habe ich mit einer Schraubzwinge (oben auf den Hebel, unten auf die Achse) gedrückt. Dann war
ich erschöpft und habe es gut sein lassen. Daß das Gas in der Heizung schon seit längerer Zeit alle war,
hat bei der Entscheidung geholfen.
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Tag 268 | 09.02.2019
Und wieder eine Woche rum. Nichts gemacht die Woche. Außer ein paar Kleinigkeiten bestellt. Und ich habe geholfen ein
Riemengehäuse für einen uralten Lanz Bulldog zu bauen. Aus drei mach eins, wie es bei so alten Fahrzeugen ist. Das macht doll
Laune , ist auch noch nicht fertig. Gestern habe ich noch ein Dichtgummi für das Scheibenrahmenunterteil geholt. Was ich hier
hatte, war ja zu kurz. Das war aber wohl ein Zufall, denn das Neue ist lang genug. Und das Gummiprofil, welches auf dem
Windlauf sitzt habe ich ja auch schon einige Zeit hier rumliegen. Ist wohl besser, auch das vorher mal anzubauen. Das war an
Sich kein Problem, aber durch die vielen Dichtungen biegt sich jetzt das Scheibenrahmen-Unterteil nach außen durch. Das behagt
mir eigentlich nicht, vorher hat die Dichtung im SR-Unterteil besser gesessen. Aber dicht sollte das jetzt sein, ich bin ganz
angetan von der Konstruktion.
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Tag 269 | 10.02.2019
Beim Kaffee habe ich heute morgen im Online-Teilekatalog vom VW 181 gestöbert. Dabei fiel mir auf, daß es die Halterungen
für die umgeklappte Frontscheibe tatsächlich in zivil (Alu natur) und Bundeswehr (oliv) gibt. Also müssen die auch noch oliv
lackiert werden. Dafür bürste ich sie mit einer weichen Edelstahldrahtbürste sauber. Bei Alu lieber keinen normalen Stahldraht
nehmen, sonst massiert man Stahlabrieb in das Alu und es rostet wie der Teufel. Edelstahlschrauben für die Halter in V4A habe
ich auch die Woche gekauft, die habe ich gekürzt. Und beschlossen, daß sie auch das allgemeine Design für kleine
Senkkopfschrauben bekommen: Schrauben schwarz mit silbernen Rosetten. Trés chique! Danach kam mir in den Sinn, einen besseren
Wagen für den ausgebauten Motor zu bauen. Ich hatte noch einen wirklich phantastischen Wagen aus Aluprofilen. Den habe ich
umgebaut, jetzt kann man sogar den Motorständer draufmontieren. Das sieht sehr gut aus und ging schneller als erwartet.
Nachmittags reichte die Lust gerade noch dazu, die Gewehrhalter einzubauen. Die Klemmlager sind auch alle drin, die
Kolbenlager nicht. Das ganze Gerümpel war ja nie eingebaut und heute ging mir auf, daß da wohl einige Winkel fehlen. Schlecht
zu bekommen. Ralfs VW-Teile hat sie (4 €/Stück), aber da muß man ja mindestens für 50 Euro bestellen. Merkwürdige
Geschäftspraxis, aber ist ja nicht mein Laden. Mal sehen, ob man sie sonst irgendwo bekommt, ansonsten selbst bauen. Einen
Satz Halter bei eBay KLAZ für 195 Euro kaufe ich jedenfalls nicht. Ich glaube die Leute müssen mal ihren Blick auf die
Realität überprüfen .
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Tag 270 | 16.02.2019
Frühlingserwachen! Es sind 16 Grad, man glaubt es nicht. Leider bin ich Erkältet . Aber heute ist Termin
für den zweiten Versuch, den Motor zum Leben zu erwecken. Da muß ich jetzt durch. Ich habe eine Meßuhr
für Unterdruck gekauft, damit man mal sehen kann, wo der Wurm drin ist. Einer der Beiden aus dem Ensemble Vergaser/Verteiler wird schon schuld sein.
Den Verteiler habe ich schon mal getestet. Scheint in Ordnung, der komisch
geformten Feder zum Trotz. Bevor der Motor aber angeschmissen wird, wird das Ventilspiel nochmals
kontrolliert. Der Motor hat ja doll genagelt. Und richtig, auf Zylinder 2 hat er gefühlt einen Zentimeter
Spiel. Warum auch immer, ist wohl was durchgerutscht. Vorsichtshalber stellt Tim das Ventilspiel auf
allen Zylindern noch mal ein. Danach starten wir den Motor und siehe da: -500 Millibar im Leerlauf. Soll
haben: -4 bis -16 mBar... Aber mechanisch läuft er wie ein Traum . Gestern habe ich vorsichtshalber schon
eine Batterie Vergaser und Verteiler in der Scheune zusammengesucht. Da war auch noch ein 30 PICT-2
dabei. Der ist zwar scheußlich lackiert, aber zum Testen wird es reichen. Einmal in Benzin ausgewaschen
und die Hauptdüse durchgepustet und es kann losgehen. Der Motor springt zwar unwillig an, aber man kann
gleich sehen, daß der Unterdruck viel geringer ist. Nachdem Vergaser und Zündung richtig eingestellt
sind, läuft der Motor sogar richtig gut. Da muß ich wohl noch mal mit dem Vergaserinstandsetzer reden...
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Tag 271 | 17.02.2019
Nachdem ich das Chaos von gestern beseitigt hatte, habe ich zunächst die Haltewinkel für die Gewehrhalter
gebaut. Dank einer edlen Spende konnte ich sie aus einem Metallprofil raussägen und mußte nichts biegen.
Jetzt sind sie zwar 1,5 und nicht 2 mm stark, aber ich werde auf absehbare Zeit keine Sturmgewehre im
Auto mitnehmen . Macht also nichts. Dann habe ich den vorderen, linken Kotflügel abgeschraubt und
geschweißt was noch ausstand. Anschließend habe ich den ganzen Kotflügel mit der Drahtbürste abgebürstet,
inklusive Lampentopf. Mann, war da Spachtel drauf! Jetzt, wo er ab ist, wiegt das Auto leer wieder unter
einer Tonne. Ich glaube mittlerweile daß das der abgerissene Kotflügel ist, den mir der Autotransporter ende der Neunziger
weggefetzt hat. Oh Gott, dann habe ich ja den vielen Spachtel da draufgeschmiert... Ich erinnere mich allerdings
so gar nicht mehr. Auch weil der Spachtel weiß war. Der, den ich eigentlich seinerzeit immer benutzte, war eher beige.
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Kalenderwoche 8 und 9
Ich habe mir einen Virus gefangen und sitze die ganze Woche bei schönstem Wetter im Haus rum. Was macht man dann, damit einem die Decke nicht auf den Kopf fällt? Neue Smileys zeichen. Vor allem Animierte, damit kann man dann irgendwelche Albernheiten anstellen. Zum Beispiel Kompanie beim Frühsport:
 
Naja, immer noch besser als die ganze Zeit fernzusehen. Die anderen Früchte dieser Krankheit findet man wie immer unter Mehr » Smileys
Und ich bin ganz stolz: Meine Smileys haben gefallen im Militärfahzeugforum(ext) gefunden und sind jetzt die offiziellen Forensmileys .
Sie haben zwar nicht bei allen Anklang gefunden, aber so ist die Kunst... 
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Tag 271 | 28.02.2019
Nach fast zwei Wochen ist heute der erste Tag, an dem das Husten weniger wird. Um mich schon mal wieder an
handwerkliche Tätigkeiten zu gewöhnen, habe ich mir Mikroschalter bestellt um nun endlich mal den
Wischerschalter zu komplettieren. Nächste Lektion gelernt: Nie einfach irgendwelche Löcher bohren und
erst anschließend gucken, was für Gewinde die Mikroschalter haben . Das Loch im ehemaligen Ventilblock war
natürlich zu groß. Ich habe den Schalter mithilfe eines Streifens Papier zwar festbekommen, aber das muß
alles nochmals überarbeitet werden. Außerdem habe ich mir einen Exzenterschleifer bestellt, der kommt
morgen. Dann kann es losgehen mit Karosse anschleifen, schade um die vergangenen zwei warmen Wochen. Und
ich war mit dem Verdeckgestänge beim Pulverbeschichter. Das abzuschleifen und zu lackieren habe ich nun
gar keine Lust. Und richtig sauber bekommt man es so sowieso nicht. Vorher habe ich die Klebebänder
abgezogen, die ich mal als Scheuerschutz auf das Gestänge geklebt hatte. Wieder so eine Aktion, bei der
es besser gewesen wäre, ein Liliputaner spränge hinter der Ecke vor und träte einen heftig, damit man
gleich merkt was man da für einen Quatsch macht. Das Band hinterließ natürlich eine eklige, zähe
Klebeschicht. Die muß jetzt mal wieder mit einem Nitrolappen weggeputzt werden. Obwohl ich es ja
eigentlich nicht machen wollte, werde ich das Gestänge zerlegen. Der Pulverbeschichter hat mir echt gute
Anregungen gegeben, wie ich es auch ohne nieten wieder zusammenbekommen. Später mehr.
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Tag 266: Dreißig Jahre Entwickelung gehen auch an der Waschwasserpumpe nicht ganz spurlos vorbei.
Tag 267: Auch die Pumpen der Standheizung sind zäh. Der Kolben klebt meist durch getrocknete Benzinreste fest. Aber manchmal sehr fest. Hier half nur noch pieken mit dem Bohrer.
Tag 267: So, hier sind sich Koppelstange und Hinterachse gegenseitig im Wege. Tip: Rechts am Achsrohr mit der Montage anfangen.
Tag 267: An so viel Vorspannung erinnere ich mich nicht.
Tag 267: Ging aber letztlich doch zusammen. Jetzt ist die Hinterachse noch härter als vorher.
Tag 268: Die Abdichtung des Rahmens ist auf jeden Fall sehr sorgfältig durchdacht.
Tag 269: Ein prächtiger neuer Motorständer für den Probelauf.
Tag 270: Meister Berger hängt sich für den ruhigen Motorlauf rein .
Tag 271: Ein Metallprofil unbekannter Herkunft spendet die Winkel für die Gewehrhalterungen.
Tag 271: Der Kotflügel war ordentlich dick gespachtelt. Auf der gesamten Länge.
Tag 271: Wenn ich mir die Knitter so angucke, kommt mir ein Verdacht,...
Tag 271: ... ich glaube, das ist der hier.
Tag 272: Der Scheibenwischerschalter ist für die elektrische Wischwasserpumpe umgebaut.
Tag 272: Das Panzerklebeband hinterlässt natürlich eklige Reste. Was habe ich mir nur dabei gedacht?
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