Juli 2019
07.07.2019
Ist viel passiert in den letzten Wochen. Zuerst habe ich noch einen Schalter für die Musikkiste nachgerüstet.
Jetzt koppelt sich das Telefon immer schön brav automatisch, wenn man die Kiste einschaltet. Sehr komfortabel.
Dann habe ich mir eine Art Kinderdruckerei gekauft, obwohl diese hier schon für ernsthafte Stempeldinge gedacht
ist. Damit habe ich eine Phantasie-Versorgungsnummer auf das Gehäuse meiner USB-Steckdose aufgestempelt. Das sieht
sehr echt aus. Und weil das so gut ging, habe ich noch einen Aufkleber für die Musikkiste gedruckt. "Granaten,
Hand. Nuklear". Was bin ich ein Kindskopf , hoffentlich ist kein besorgter Bionade-Spießer doof genug den Zettel
ernst zu nehmen. Und beinahe hätte ich meine Anhängerkupplung gegen eine alte Ausführung tauschen können, die nur
bei Pendelachskübeln passt. Leider ist der Tauschpartner wieder abgesprungen, schade. Darum habe ich meiner
Kupplung ein schönes neues Blech für die Steckdose verpasst - das hatte mal jemand abgeschnitten - und die
Kupplung angebaut. Eigentlich wollte ich dann den Kübel samt Anhänger zum Treffen des Anhängerforums ausführen.
Weil das ein relativ weiter Weg durchs Mittelgebirge werden würde, habe ich den Anhänger angekoppelt und bin in
Richtung Nienstedter Pass losgefahren. Ich wollte ausprobieren, ob ich mir das antun will. Es ging aber. Langsam
zwar, aber ich wäre ja nicht auf der Flucht. Oben auf dem Pass habe ich eine kurze Pause gemacht und mich dann auf
den Weg ins Tal gemacht. Als ich auf die Straße auffuhr und in den zweiten Gang schaltete, heulte der Motor
plötzlich unkontrolliert auf . Erschrocken habe ich ihn abgestellt und mich in einen Waldweg rollen lassen. Ich
dachte der Gaszug hätte sich verklemmt oder so. Aber es war nichts festzustellen. Alles normal. Also bin ich
weitergefahren, als mich plötzlich kurz vor Bad Münder ein lautstarkes Rasseln beinahe zum zweiten Mal an diesem
Tag dem Herzstillstand nahebrachte. Also wieder den Motor ausgestellt und in einen Feldweg reingerollt. Vorsichtig
nochmal gestartet (Warum macht man das eigentlich?) und wieder das Rasseln. Das Werkzeug hatte ich zwar gepackt,
aber schön zuhause liegen lassen, wie sich das gehört. Also konnte ich nichtmal den Rüssel vom Vergaser abnehmen.
Ich wollte gucken, ob das Beschleunigungsröhrchen noch da war. Ich konnte also nur feststellen daß das Lüfterrad
noch fest war. Und am Keilriemen konnte ich den Motor durchdrehen, der stieß auch irgendwo an. Au, weia! Ventil
ab? Ich konnte mich nur nach Hause schleppen lassen . Tags drauf habe ich dann in den Vergaser geguckt: Röhrchen
weg. Als am Vortag der Motor hochdrehte, war es wohl gerade durch die Drosselklappe geflutscht. Dann ist es die
Ansaugbrücke runtergewandert und in irgendeinen Zylinder gesaugt worden. Also Motor raus, Kerzen raus. An der
Kerze von Zylinder 4 befanden sich verdächtige blanke Stellen. Also Zylinderkopf ab und richtig, die zerhackten
Reste des Beschleunigerröhrchens lagen in Zylinder 4. Gott sei Dank hatten sie dort keinen nennenswerten Schaden
angerichtet. Nachdem die Kerben in Kolben und Kopf etwas mit dem Fräser geglättet waren, konnte alles wieder
zusammmen. Der Zylinder hatte gar nichts abbekommen und das Einlassventil wurde vorsichtshalber eingeschliffen.
Gerade war es. Da war aber der Plan, mit dem Kübel zum Anhängertreffen zu fahren eh schon gestorben, darum habe
ich die Kupplung zum Pulverbeschichter gebracht. Gefahren bin ich dann mit dem Käfer. Als der Motor wieder drin
war, konnte ich die Kupplung auch fast schon abholen. Der Beschichter hatte wieder alles gegeben. Nicht nur hat er
die Schweißperlen von der Kuppelplatte geschliffen (Ich hatte das Dickste schon entfernt, den Rest hatte ich so
gelassen. Originale liederliche Verarbeitung halt), sondern auch die Stanzgrate von 1978 endlich mal geglättet.
Und die offenen Profile des Trägers hat er zugeschweißt. Da hätte ich sonst Wachs reingemacht und Plastikstopfen
reingehauen. Zum Schluß hat er auch noch die Trägerenden hinten schön gerade verschliffen. Die waren original auch
kein bischen hübsch gemacht. Und dann hat er alles so dermaßen bildhübsch beschichtet daß die hundert Euro dafür
wirklich günstig waren . Als ich die Kupplung angebaut hatte, bin ich direkt samt Anhänger zur Grüngut-
Annahmestelle gefahren und habe Heckenschnitt weggebracht. Heute habe ich den Kübel dann auf Böcke gestellt und
die Tragarme ausgebaut. Irgendwann mußte ich mich ja um die Schwergängigkeit in der Vorderachse kümmern. Zuerst
wurden die Spurstangen gelöst, um festzustellen ob es nicht doch am Lenkgetriebe liegt. Natürlich nicht, aber da
der Lieferant der Traggelenke ganz aufgeregt ist, weil die Gelenke schwergängig sind ("Kann gar nicht sein!") muß
ich alles andere ausschließen. Danach wurde der obere Tragarm gelöst und siehe da, es lenkt sich leichter ein.
Nachdem ich alle vier Tragarme draußen hatte, stellten sich die oberen Traggelenke als die schwergängigsten
heraus. Unten geht es so lala, aber für unten habe ich auch schon Andere, die gehen noch leichter. Obere habe ich
auch noch bestellt, mal sehen was da so kommt. Ein Bekannter dreht mir jetzt extra passende Druckstücke, dann
werden die Gelenke umgepresst. Und dann werden wir sehen, ich lasse es euch auf jeden Fll wissen. Bis dahin!
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15.07.2019
Die Gelenke sind mittlerweile ausgepresst. Neue habe ich zwar schon, aber sie sind noch nicht drin. Gefühlt laufen
sie leichter als ihre Vorgänger, bevor ich sie einpresse will ich aber genaue Rücksprache mit meinem Teilehändler
halten. Es geht mir dabei auch erst in zweiter Linie um die Rückerstattung des Kaufpreises. Wichtiger wäre mir daß
sie funktionieren. Der Hersteller sagt zwar daß sie noch nie Beschwerden hatten, aber vielleicht bin ich ja auch
der Erste, der was sagt. Alleine ich weiß schon von 2 weiteren Leuten die die Schwergängigkeit bemängeln. Also
kann von einem Einzelfall eigentlich nicht die Rede sein. Warten wir es ab. Weil ich aber befürchtete, diesen
Sommer gar nicht mehr zum Fahren zu kommen, habe ich mir einen Satz gebrauchte Tragarme mit guten Gelenken
gekauft. Die habe ich jetzt nur mit der Drahtbürste abgerieben, das Fett in den Gelenken erneuert und eine
Staubschutzmanschette erneuert. Dann wurden sie eingebaut. Damit fährt das Auto nun wie es soll . Muß also schon
auch ein bisschen an den Gelenken liegen... Außerdem gibt es wieder Befestigungssätze für den Stabi vorne, der ist
ja dicker als beim Käfer. Früher hat man dann einfach die Gummis aufgebohrt und gut war's. Meine Gummis waren aber
schon eingerissen - montiert habe ich sie trotzdem, ich Pfuscher - und jetzt war die beste Gelegenheit diese
Schmutzecke mal zu kehren. Die neuen Gummis sind allerdings steinhart, hoffentlich lassen sie sich einigermaßen
einbauen. Das Kind in mir hat auch wieder was zum Freuen bekommen: Eine neue Kappe für den Kupplungskopf. Die ist
aus Latex oder so und sehr albern. Ich spare mir die Beschreibung, das Bild rechts spricht für sich . Ansonsten sind
nur Kleinigkeiten angeschafft worden: Telefonhalterung sowie diverse Lade- und Adapterkabel für Navi und Telefon.
Jetzt ist erst einmal geplant den Motor endlich fertig einzufahren. Den ersten Ölwechsel will ich noch vor dem 50
-Jahre-Treffen machen. Als ich die Achse nach dem Einbau der Tragarme abgeschmiert habe ist etwas
komisches passiert: In drei Schmiernippel habe ich etwa 6-10 Hübe Fett eingepresst, dann kam es schon schön aus
den Dichtungen gequollen. Nur oben links passierte nichts. Ich dachte schon der Nippel ist fest, aber irgendwann
war tatsächlich eine ganze Kartusche Fett im Nippel verschwunden. Hmm. Also eine zweite Kartusche eingesetzt und
weiter gepumpt. Kurz bevor die auch noch alle war, erschien endlich der ersehnte Fettkragen am Tragarm. Seltsam,
aber zumindest ist jetzt bestimmt genug Fett in der Achse...
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16.07.2019
Gestern bin ich zum ersten Mal nach dem Tanken nicht hunderte Kilometer in der Gegend rumgefahren, sondern gleich nach
Hause. Als ich nach etwa einer Stunde nochmal zum Kübel mußte um irgendwas rauszuholen, fiel mir der beißende Gstank im
Innenraum auf. Benzin! Weia, was ist denn das? Ein Blick in den Kofferraum ergab, daß der Sprit aus dem Geber in den
Kofferraum lief. Jaa, die Schrauben vom Geber wollte ich wohl immer noch mal festziehen. Leider war der Tank anschließend
immer noch nicht dicht. Denn die Schrauben waren nicht angezogen, weil zwei Dichtungen für die Schrauben fehlten. Wollte ich
wohl immer mal besorgen. Also nicht nur die Schraubendichtungen gekauft sondern auch noch eine Geberdichtung. Jetzt ist es
wieder dicht. Und der Spritgeruch in der Garage erklärt. Da habe ich immer gedacht, das käme von der Tankentlüftung...
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20.07.2019
Gestern kam die Lieferung von Petzold's. Shampoo, Reiniger Wachs. Alles aus der Mattlack-Serie von Petzold's, teuer, teuer.
Mal sehen ob es hält, was es verspricht. Und Vinylverdeck-Pflege. Mit dem Reiniger habe ich also das Verdeck sauber gemacht.
Die Stockflecken waren danach weg und das Dach sah schon recht appetitlich aus. Dann die Pflege einmassiert und mit dem
Mikrofasertuch abgerieben. Das Dach glänzt zwar jetzt ein wenig, aber das Ergebnis ist sehr gut. Ein pünktlich einsetzender
Platzregen führte auch gleich vor, wie schön das Wasser jetzt vom Dach abperlt. Kurz darauf hörte der Regen auf. Also das Auto
shampooniert. Das funktionierte schonmal gut, der Lack war immer noch matt. Anschließend kam der Reiniger zum Einsatz, danach
wurde das ganze Auto trockengewischt. Kaum fertig, goß es wie aus Eimern. Also alles nochmal von vorn. Als es so aussah, als
ob es jetzt trocken bliebe, wurde der Kübel schön Stück für Stück eingewachst. Erfreulicherweise hat das Wachs den Glanz
überhaupt nicht beeinflußt, es sah hinterher aus wie vorher. Das Wasser perlte danach aber ab wie von frisch gewachstem
Glanzlack. Ich bin zufrieden. Und die Taschenlampe aus dem Markierungssatz für Minengassen hat eine LED-Birne bekommen.
Auf Entfernung leuchtet sie jetzt zwar nicht mehr so präzise aus, aber im Nahbereich ist die LED brutal hell. Also genau
richtig für eine Arbeitsleuchte. Zum Ausleuchten von Minengassen ist die Lampe jetzt ohnehin allgemein zu hell, ich werde
wahrscheinlich auch nicht in die Verlegenheit kommen.
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27.07.2019
Nächstes WE ist ja 50 Jahre Kübel Treffen. Um den Wagen angemessen zu schmücken, habe ich einen Stander gebaut, der das
Wappen des HSchRgt 82 zeigt. Alles aus Baumarktmaterial, es sieht sehr schmuck aus. Die Bedienungsstange für die Dachluke im
Stall mußte sich opfern, damit ich aus ihr einen Flaggenstock für eine kleine Deutschlandfahne bauen konnte. Und zuletzt kam
noch grün-goldener Flatterschmuck aus Geschenkband an die Antenne.
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30.07.2019
Die tausend Kilometer sind geschafft. Damit ist der Motor eingefahren. Dank des Vergasers konnte man sich die Kolbenringe
nach 650 Kilometern ja angucken, da waren sie etwa zu 2/3 eingefahren. 350 Kilometer später sollte das also gut sein. Beim
Öl- und Filterwechsel kam auch nichts merkwürdiges zum Vorschein. Im Öl war die erwartete Disco zu sehen, aber keine Brocken
oder Zahnräder.
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Das fehlende Blech für die Steckdose wird erneuert. Abweichend vom Original ist es breiter, das Typschild sitzt normalerweise senkrecht.
Normalerweise sitzt das Röhrchen für die Zusatzeinspritzung hier mittig im Kreis...
... und nicht hier, zerstückelt im Zylinder.
Der Schaden hält sich aber in Grenzen. Glück gehabt.
So schön wie mein Pulverbeschichter macht es wirklich keiner. Ich bin ganz bezaubert. Und die Kappe ist einfach doll niedlich...
Die Kurbelarme kommen wieder raus, damit man sich endlich mal um die schwergängigen Traggelenke kümmern kann.
Nicht nur daß die Dichtung porös war, es haben auch noch Dichtungen unter den Schrauben gefehlt. Resultat: Überschwemmung im Kofferraum, zum Glück ohne Kollateralschaden
Das teure Wachs zeigt ein sehr schönes Ergebnis.
Ein schmucker Stander zur Zierde des Kübels.
Tausend Kilometer geschafft! Alles in bester Ordnung 
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