2021
Kleinere Probleme
Es gab lange nichts neues hier. Aber das ist ja auch ein gutes Zeichen. Das Auto fährt einfach. Außer tanken sind keine
Maßnahmen erforderlich. Reiseberichte gab es aus den bekannten Gründen nicht, also auch keine lehrrerichen und interessanten
Geschichten. Aber trotzdem bleibt die Zeit nicht stehen und es ist fast schon wieder Zeit für die HU. Letztes Mal hatte ich ja
das Glück, daß der Ingenieur die Hupe gar nicht ausprobiert hat. Aber ich wollte mich nicht auf mein Glück verlassen und hätte
schon gerne eine funktionierende Hupe 
Vorher habe ich allerdings ein bißchen das Dach genäht. Der Lappen, gegen den die rechten Fenster schlagen, hatte sich
gelöst. Also Nadel und Faden ausgepackt und die Naht repariert. Eine Stunde hin, eine Stunde zurück, so kriegt man den Tag
auch rum. Und wenn man sich die restlichen Nähte so anguckt, wird es nicht das letzte Mal gewesen sein...
Dann die Hupe. Das das Lenkrohr krumm ist und darum an der Durchführung der Karosserie schleift, war ja bereits bekannt.
Die muß also raus. Ich habe ja mittlerweile begriffen daß man sie auch ausbauen kann, ohne die Vorderachse zu demontieren.
Aber wenn ich in das schwarze Loch zwischen Rahmenkopf und Tank gucke, verlässt mich direkt die Lust. Also baue ich den Tank
lieber gleich aus, dann kann man im stehen arbeiten, wie ein Mensch. Ich bin schon mindestens einhundert Mal im Baumarkt an
so einer Benzinpumpe zum abpumpen vorbeigelaufen. Habe ich nie gekauft, wer braucht denn sowas? Darum nehme ich auch dieses
Mal wieder einen guten Hieb Benzin in den Mund, weil ich es wieder unterschätzt habe, wie schnell das geht . Zum Glück ist
der Schlauch dünn und es dauert, bis der Tank leer ist. Da hat man viel Zeit zum würgen, spucken, ausspülen und Salmiakbollos
lutschen. Gesund ist anders. Ich rate dringend dazu, es nicht so zu machen. Ausgebaut ist der Tank dann schnell, und die
Lenksäule ist gut zugänglich. Um sie rauszunehmen muß man natürlich trotzdem eine ganze Menge (Stützblech, Hardyscheibe,
Lenkstock) ausbauen. Als sie schließlich auf der Werkbank liegt, kann man den Knick im Prallelement gut sehen. Viel ist
das nicht, darum beschließe ich sie zu richten. Das dauerte ganze 2 Minuten und schon konnte der Rückweg angetreten werden.
Also alles wieder eingebaut. Außer den Tank, denn erstens muß ich mich ja noch um die Standheizung kümmern - mehr dazu
später - und zweitens weiß man ja nie. Dann der große Moment: Auf den Knopf gedrückt und... nix. Ähh... Was ist das denn?
Sicherung ist heile und die Hupe funktionierte ja. Zu gut sogar, das war ja der Punkt. Trotzdem lege ich direkt 12 V an
der Hupe an und sie stellt sich als defekt heraus. Naja, man kann die Funktion ja auch mit einer Prüflampe feststellen,
daß ist sogar netter den Nachbarn gegenüber. Außerdem ist mein Multimeter verschwunden, ich finde es einfach nicht mehr
wieder. Und siehe da, es funktioniert wieder wie vorgesehen. Ich bin sehr mit mir zufrieden und will nur eben die Lampe
abklemmen, als mir auffällt daß sie schwach glimmt. Das hatte ich eben gar nicht bemerkt, es ist heute sehr sonnnig. Hilft
nichts, dann brauche ich eine funktionierende Hupe und ein Multimeter. Zum Glück konnte ich mir beides leihen. Gut: Hupe
hupt. Schlecht: Kriechstrom, und zwar nicht wenig. Wenn man die Hupe anklemmt kann man schon hören, wie sie versucht zu
hupen. Das kann nicht so bleiben, da schwebt immer das Damoklesschwert des Kabelbrandes über einem .
Das Drama, welches sich dann entsponn, will ich hier lieber abkürzen. Wer das ganze Trauerspiel nachlesen möchte, benutze
bitte diesen Link hier(ext)
zum Militärfahrzeugforum. Aber nicht lachen ! Am Ende war dann Montagepaste auf der Hardyscheibe der Grund für das Drama, das
2 Tage (!) gedauert hat. Wahre Geschichte. Die Paste ist ja leitfähig und hat sich zufälligerweise so auf der Hardyscheibe
verteilt daß die Flansche von Lenksäule und Lenkgetriebe kurzgeschlossen waren. Da komm' mal drauf! Davon inspiriert, gibt es
jetzt auch einen Tech Tip, um alle Fragen zu der verdammten Hupe ein für alle Mal erschöpfend zu beantworten.
Die Standheizung war eine erfreulichere Geschichte. Als ich den Tank raushatte, fiel mir auf daß die Zuleitung einen Knick
hat. Ich habe die Benzinleitungen sinnvoller und in größeren Bögen verlegt und die Heizung funktioniert wieder. Das war ja
einfach. Zuletzt habe ich für das Abschirmblech des Auspuffs der Heizung im Kofferraum endlich mal Einnietmuttern gesetzt -
die Blechschrauben waren mittlerweile 5,5 mm groß und hielten auch schon nicht mehr - und das mit M5-Schrauben festgeschraubt.
Dann habe ich mir die alte Hupe nochmal vorgeknöpft, die ja aus mir völlig unverständlichen Gründen nicht mehr funktionierte.
Ich habe also die Spulen durchgemessen und das sah auch soweit gut aus, am Ladegerät tat sich aber gar nichts. Kein einziges
Tönchen. Also habe ich die Hupe auseinandergenommen und nach offensichtlichen Schäden geguckt. Nichts zu entdecken. Ich hatte
relativ viel Hohlraumversiegelung in die Hupe gepinselt und war mir nicht sicher ob der Unterbrecher vielleicht voller Wachs
ist, darum habe ich ihn mit einem Lappen abgewischt. Anschließend habe ich die Hupe mit der Hand zusammengehalten und siehe
da, es hupt! Hört sich natürlich grausam an, aber es ist ja noch nicht fest zusammengeschraubt. Also flugs alles wieder
zusammengebaut und den Hupenknopf gedrückt... Totenstille. Ohh, warum muß ich mich schon wieder aufregen? Kann das nicht
einfach mal funktionieren? Nach diversen erfolglosen Versuchen mit zusätzlichen Dichtungen und all so einem fruchtlosen Kram
habe ich dann doch den eingepressten Deckel von der Einstellschraube gehebelt - natürlich passte die 8er Nuß nicht und ich
mußte sie erst dünner schleifen - und solange an ihr rumgedreht, bis die Hupe am Ende tatsächlich wieder funktionierte. Wenn mir
jemand 2016 erzählt hätte daß es am längsten dauern würde, die Hupe wieder zur Mitarbeit zu überreden, ich hätte es nicht geglaubt .
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Das wird sich wohl noch wiederholen, wenn man sich die Naht darüber so anguckt...
Wenn man an der Stelle einigermaßen würdevoll arbeiten will, nimmt man den Tank lieber raus.
Das Prallelement ist krumm. Das kommt häufiger vor, ließ sich aber noch richten.
Damit fing das Elend an. Zufällig habe ich den Kriechstrom bemerkt.
Ich weiß wirklich nicht, wie es sein kann daß sich die Hupe von alleine bis zur Funktionslosigkeit verstellt.
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